Fünf Künstler und 32 Akademiker erhalten den Kulturpreis Bayern

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 12/2017)

Insgesamt 38 Mal wurde in Veitshöchheim der goldene „Gedankenblitz“ des Schwandorfer Bildhauers Peter Mayer verliehen. Einen Sonderpreis gab es für den Designer Konstantin Grcic. „Mit Ihrer Kreativität und Neugier geben Sie unserer Kunst- und Kulturszene, aber auch dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Bayern wertvolle Impulse“, so Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Reimund Gotzel.

„Grün ist die Hoffnung“, lautet der 1984 erschienener Roman des amerikanischen Schriftstellers T.C. Boyle. Grün wirkt frisch, signalisiert Glück und Wachstum.

Kein Wunder, dass die 13. Verleihung des Kulturpreises Bayern 2017 im Schatten grün erleuchteter Bäume in den Mainfrankensälen Veitshöchheim stattfand, wurde doch eine Darstellung kultureller Vielfalt im Freistaats geboten.

Die Preisträger eint ein Charakterzug: Sie alle haben ihr Leben einer bestimmten Vision verschrieben. Hoffnung par excellence. Insgesamt fünf Künstler und 32 Doktoranden und Absolventen der bayerischen Hochschulen wurden an diesem Abend vom Bayernwerk und dem Bayerischen Kunstministerium ausgezeichnet.

„Kunst und Wissenschaft erweitern den Horizont der Menschen, sie prägen Tradition und Zukunft unserer Gesellschaft.“ In der Sparte Kunst entschied sich die Jury in diesem Jahr für den Kabarettisten und Liedermacher Georg Ringsgwandl, den Schauspieler Michael von Au, die Geigerin Veronika Eberle, den Bildhauer Toni Scheubeck und den Jazzpianisten Michael Wollny.

Dotiert ist der Preis mit jeweils 5000 Euro. „Bissige Texte“, das sei es, was den Kabarettisten und Liedermacher Georg Ringsgwandl auszeichne.

1948 in Bad Reichenhall geboren, sei der studierte Mediziner heute vor allem wegen seines schwarzen Humors beliebt, aber auch gefürchtet.

„Seine Lieder gelten als angriffslustig bis einfühlsam.“ Schauspieler Michael von Au überzeugte das Publikum während der Gala persönlich davon, wie viel Bayern in ihm, dem gebürtigen Berliner, steckt.

Ein humoristischer Streifzug durch „Bayerische Viertel“ und „Münchner Straßen“ sorgte für Unterhaltung. Und genau für diese ist er bekannt. 1988 holte ihn Regisseur Dieter Dorn an die Münchner Kammerspiele.

2001 wechseln beide an das Bayerische Staatsschauspiel. Nicht nur auf der Theaterbühne, auch in zahlreichen TV-Produktionen war und ist von Au zu sehen, unter anderem im Tatort oder in der Serie „Der Alte“.

Auch bei der 28-jährigen Geigerin Veronika Eberle aus Donauwörth schließt sich der Kreis. Sie studierte unter anderem bei Professorin Ana Chumachenco an der Hochschule für Musik und Theater in München. „Eberle gilt als eine der talentiertesten Nachwuchsmusikerinnen Deutschlands“, so das Urteil.

Internationale Konzerthöhepunkte der aktuellen Saison sind unter anderem ihre Debüts mit dem Philadelphia Orchestra, dem San Francisco Symphony Orchestra, dem Boston Symphony Orchestra und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Bildhauer Toni Scheubeck nutzt Kunst, um zu verbinden. Der Oberpfälzer ist in Arnschwang bei Cham zuhause. Er ist Mitbegründer und langjähriger Kurator der Städtischen Galerie Cordonhaus in Cham.

In den letzten Jahren hat er sich vor allem an Bildhauersymposien und Ausstellungen in Tschechien beteiligt und im Gegenzug böhmische Künstler im Cordonhaus vorgestellt. Zu guter Letzt ging der Preis an den Jazzpianisten Michael Wollny.

1978 in Schweinfurt geboren, hat er an der Hochschule für Musik in Würzburg studiert.

Seither ist der achtfache Echo Jazz-Preisträger sowohl solo als auch in verschiedenen Ensembles vom Duo bis zur Big Band aktiv, hat bislang erfolgreich zwölf Alben unter eigenem Namen und zahlreiche Kollaborationen mit Musikern wie Nils Landgren, Joachim Kühn, Heinz Sauer und anderen veröffentlicht.

„Wie nur wenige deutsche Künstler erfährt Michael Wollny auch international Beachtung und wurde unter anderem in Frankreich von der Academie du Jazz als ‚Europäischer Jazzmusiker des Jahres‘ ausgezeichnet.“ Der Kulturpreis Bayern geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals 1959 verliehen wurde.

Seither ist rund um die Auszeichnung ein Netzwerk Kunst- und Kulturschaffender sowie Forschender und Lehrender entstanden. Gemeinsam mit dem bayerischen Kunstministerium verleiht das Bayernwerk seit 2005 den Preis für herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Bruno Jonas, Gerhard Polt, Sigi Zimmerschied, Frank-Markus Barwasser, Dieter Dorn und Franz Xaver Bogner.

Bildnachweis: Manuela Steinemann / Bayernwerk AG

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