Nachruf auf den Prinzipal des Plastischen Theaters Hobbit Bernd Kreußer

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 04/2014)

Es geht weiter mit dem Plastischen Theater Hobbit, auch wenn dessen Gründer Bernd Kreußer Anfang März diesen Jahres im Alter von 52 Jahren seinem tückischen Krebsleiden erlegen ist.

Denn seine Witwe und Mitspielerin Jutta Schmitt wird die niveauvolle Bühne in den Petrinigewölben in der Würzburger Münzstraße in seinem Sinne mit Programmen für Kinder und Erwachsene weiterführen und schon Ende September einer Einladung in die europäische Kulturhauptstadt Umea in Schweden folgen.

So wird Kreußers Werk fortgeführt.

Er wurde als Puppenspieler Mitte der 1970er Jahre in Berlin ausgebildet, hängte später noch ein Regiestudium dran und auch einen Besuch der Holzschnitzschule in Bischofsheim.

Seit den Anfängen – damals noch im Theater am Neunerplatz - , später, ab 1991 im „eigenen“, von der Stadt gemieteten und in zwei Jahren Eigenbau hergerichteten Keller mit großer Bühne, bequemem Zuschauerraum und gemütlichen Foyer entwarf, inszenierte und spielte Kreußer 38 Stücke, auch in Koproduktion.

Meist waren sie eine Mischung aus Schauspiel, Figurenspiel und Objekten; Marionettentheater interessierte ihn wenig; dagegen kostete er viele Techniken und alle Möglichkeiten des Spiels mit Figuren aus, verwendete sogar Masken, ebenso Video und Film.

So verbreiterte er die Palette des Puppentheaters. Kein Wunder, dass er mit seinem Plastischen Theater Aufsehen erregte und vielfach ins europäische Ausland zu Inszenierungen und Auftritten eingeladen wurde; er tourte sogar in die Mongolei und nach Nordindien.

Meist wenden sich seine Stücke an Kinder; es gibt aber auch Spezielles für Erwachsene.

„Klassiker“ seiner Bühne sind „Üchtel- Üchtel“, Herr K. reist mit“ oder „Fitzliputzli“.

Das letzte gemeinsame Stück war „Krimsambula“, eine Art Rapunzel-Geschichte.

Bildnachweis: depositphotos.com©belchonock

Anzeigen