Leporello im Gespräch mit Ludwig Schiebler von der Geschäftsleitung von E.ON Bayern

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 7-9/2012)

„Als regenerative Energien werden Energieträger bezeichnet, die (…) unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich (...) schnell ‚erneuern‘“, klärt Wikipedia auf.

Eine abstrakte Definition. Was sie für E.ON Bayern bedeutet, darüber sprach Leporello mit Ludwig Schiebler, Mitglied der Geschäftsleitung.

Leporello (L):„Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Was bedeutet der Begriff für E.ON Bayern?

Ludwig Schiebler (LS): Sie bedeutet für uns, die Energieversorgung heute ressourcenschonend so zu gestalten, dass die Menschen auch in der Zukunft gut damit leben können. Sie sollte den Grundsätzen des „Energiepolitischen Dreiecks“ entsprechen, das heißt umweltfreundlich, sicher und bezahlbar bleiben. Außerdem legen wir großen Wert auf die Verbundenheit mit den Menschen der Regionen, in denen unser Unternehmen tätig ist. Daher engagieren wir uns vor Ort durch Spenden und Sponsorings vor allem in den Bereichen Kunst und Kultur, Soziales und Sport. Rund 750 Mitarbeiter arbeiten in Franken und auch unsere Aufträge vergeben wir fast ausschließlich an Firmen in der Region.

L: Als Teil eines der weltweit größten Strom- und Gasunternehmen will sich E.ON Bayern der Verantwortung für künftige Generationen stellen. Wie wird das konkret umgesetzt?

LS: Für uns gehört es zur Unternehmensphilosophie, wichtige globale Themen auch in der Region zu berücksichtigen. Wir verstehen uns als Impulsund Ideengeber für innovative Ansätze und Lösungen für unsere Kunden vor Ort. Zudem unterstützen wir die Verbraucher beim verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Gleichzeitig ergreifen wir eigene Maßnahmen für mehr Energieeffizienz in der Versorgung und optimieren unsere Anlagen in den Sparten Strom, Gas und erneuerbare Energien. Als „grüner Arm“ des Konzerns wollen wir die Umsetzung der Energiewende in der Region aktiv mitgestalten.

L: Welchen Herausforderungen steht man hier gegenüber und welche Lösungen bietet das Unternehmen an?

LS: Bildlich gesprochen hat sich das Stromnetz durch die Einspeisung von regenerativen Energien von einer Einbahn- zu einer Bundesstraße mit Gegenverkehr gewandelt. Schon heute sind im Netzgebiet von E.ON Bayern mehr Photovoltaikanlagen am Netz als in den gesamten USA! Daher sind grundlegende Entwicklungsschritte erforderlich, um Platz für die regenerativen Energien zu schaffen, denn die nötigen Kapazitäten sind in vielen Teilen mittlerweile vollständig ausgelastet. Die vielen lokalen Netzausbaumaßnahmen stellen eine diffizile und technologisch anspruchsvolle Aufgabe dar. Zudem kommt der Netzausbau teuer. Insgesamt werden wir 2012 allein in Franken knapp 100 Millionen Euro investieren, ein Großteil entfällt auf die Einbindung regenerativer Energien.

L: Ebenso präsent ist der Begriff „Klimawandel“. Wie geht E.ON Bayern dieses heiße Eisen an?

LS: Die Schaffung eines weitgehend CO2-freien Energiesystems, das sicher und zuverlässig für Industrie und Bürger zur Verfügung steht, ist für uns ein vorrangiges Ziel. So hat E.ON Bayern als erstes deutsches Unternehmen das Thema „Energetische Gebäudesanierung“ als eigenes Geschäftsfeld implementiert. Zudem unterstützen wir große Unternehmen im Rahmen von Contractingmodellen beim Thema Energieeffizienz.

L: Wie sieht also die künftige Energieversorgung aus?

LS: Unser Ziel: Verbrauch bei Strom und Wärme reduzieren, die benötigte Energie soweit möglich regenerativ erzeugen und überschüssige Energie speichern. Um das zu bewältigen, arbeiten wir an der Entwicklung eines „intelligenten Netzes“, in dem Kapazitäten noch besser genutzt werden. Bereits 2010 haben wir mit Partnern aus der Wissenschaft Forschungsprojekte aufgelegt. Wir gehen auch einen Schritt weiter Richtung Energiezukunft und bringen erstmals in Bayern Speichertechnologie im Verteilnetz zum Einsatz.

INFO: Ludwig Schiebler ist Mitglied der Geschäftsleitung von E.ON Bayern und für die Regionalleitungen Unter- und Oberfranken von E.ON Bayern verantwortlich. Das Interview führte Leporello-Mitarbeiterin Nicole Oppelt.

Bildnachweis: E.ON Bayern

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