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Straba an der Residenz – Lebhafte Diskussionen inwiefern das Weltkulturerbe negativ beeinträchtigt werden könnte

Darf an einem so geschichtsträchtigen Gebäude wie der Residenz eine moderne Straßenbahnlinie vorbeigeführt werden? Die Meinungen gehen, wie so oft, auseinander. Die Mehrheit des Stadtrats befürwortet es, dass die neue Straßenbahn durch das Frauenland am Weltkulturerbe Residenz vorbeiführt. „Voraussetzung ist eine behutsame Gestaltung der Trasse und der Oberleitung“, erklärt Matthias Pilz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat und Vorsitzender des WVV-Aufsichtsrats. „Ich bin der Meinung, dass die Straßenbahn das Umfeld der Residenz aufwerten kann. Und zu allererst sollten mal die Autos vom Residenzplatz runter, die verschandeln das Erscheinungsbild des Weltkulturerbens extrem“, äußert sich ein Teilnehmer am WVV-Blog, in dem seit Monaten lebhaft über das Thema „neue Straßenbahn“ diskutiert wird. Für den VVW, den Verschönerungsverein Würzburg, hingegen klaffen Welten zwischen einem historischen Ensemble und einem modernen Verkehrsvehikel. Eine Straßenbahntrasse über die Balthasar-Neumann-Promenade ist für den Verein schlicht „nicht hinnehmbar“. Für die Bürgerinitiative „Ringpark in Gefahr“ ist eine Straßenbahnlinie längs der Residenz nur akzeptabel, wenn die Tram oberleitungsfrei fährt. Laut Sprecher Raimund Binder fordert die BI außerdem, dass zumindest versucht wird, die Baumreihen entlang der Promenade zu erhalten. Was hierzu die Bayerische Schlösserverwaltung denkt, ist nicht zu erfahren. Sie gibt laut Residenzchef Gerhard Weiler derzeit „keine Stellungnahme ab“.

Pat Christ

 

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