Kulturreferent Achim Könneke ruft das Würzburger Bündnis KlimaKultur aus

von Tim Förster (erschienen in Ausgabe 05/2021)

Achim Könneke hat das  Würzburger Bündnis KlimaKultur  ausgerufen und will mit der Stadt als  Unterstützer grünes Theater etablieren.

Anfang des Jahres 2021 haben alle städtischen Kultureinrichtungen auf Anregung des Würzburger Kulturreferenten Achim Könneke das „Würzburger Bündnis KlimaKultur“ ausgerufen. Mitglied des Bündnisses ist auch der Dachverband Freier Würzburger Kulturträger, der fast alle freien Kultureinrichtungen und rund 1.000 Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende vertritt.

Ziel ist es, im lokalen Netzwerk Ziele und Maßnahmen klimagerechter Kulturarbeit und stärkerer Gemeinwohlorientierung zu entwickeln und umzusetzen. Das Kulturreferat wird in einer ersten Phase für das Bündnis Fortbildungen und Coachings anbieten und plant darüber hinaus, mehrere Kooperationsstipendien für Kulturakteure auszuloben. Klimagerechte Kulturarbeit soll mittelfristig zu einem selbstverständlichen Standard werden, um die gesellschaftliche Vorbildrolle und Multiplikatorenfunktion des Kulturbereichs engagiert zu nutzen. Das Würzburger Bündnis KlimaKultur ist eingebunden in gesamtstädtische Ziele und Aktivitäten zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. So hat der Stadtrat im Jahr 2009 beschlossen, die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu halbieren. Bis 2030 wollen die Stadtverwaltung und bis 2045 die Stadt insgesamt klimaneutral sein. Seit Mai 2020 hat sie mit Martin Heilig den ersten Klimabürgermeister Bayerns. Im März wurde Würzburg als zweite Stadt überhaupt in das im vergangenen Jahr gegründete bundesweite „Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien“ aufgenommen. Dieses will Pioniere des Umweltschutzes mit interessierten Akteuren im Bereich Kultur und Medien vernetzen, Erfahrungsaustausch ermöglichen, Kooperationen und Pilotprojekte initiieren und begleiten.

Zu den aktuellen Projekten zählt die sogenannte „Klimawerkstatt Theater“, eine Online-Veranstaltung zum Thema ökologische Nachhaltigkeit in der darstellenden Kunst, die am 12. April stattfand und von der Kulturstiftung des Bundes getragen wurde. Das Programm widmete sich Erzählstoffen, Formaten und Produktionsbedingungen der darstellenden Kunst in Zeiten des Klimawandels: Wie kann künstlerische Mobilität und Theaterarbeit in Zukunft aussehen? Welche künstlerischen Konzepte gibt es? Was sind die relevanten betriebsökologischen Hebel im Theater? Nach einer Einstimmung erhielten die Teilnehmer im Laufe des Vormittags die Möglichkeit, in der offenen Klimawerkstatt in Dialog zu treten und sich zu vernetzen. Die einzelnen Themenwünsche und Anliegen wurden gesammelt und in kleineren Gruppen diskutiert. So fand jedes Anliegen die passende Gesprächsrunde. Nachmittags erwartete die Teilnehmerschaft aus Kulturschaffenden und Fachpublikum eine Auswahl an Workshops, die für die konkrete grüne Theaterpraxis wappnen sollten – auf allen Ebenen. Schließlich betrifft die Umstellung des künstlerischen Betriebs nach ökologischen Maßstäben die Haustechnik ebenso wie die Mobilität, die Verwaltung ebenso wie die Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Politik. Es wurde deutlich, dass grünes Theater nicht nur eine große, sondern vor allem auch eine vielseitige Herausforderung ist, die überall und von allen angepackt werden muss. Da liegt es nahe, von der Erfahrung anderer zu profitieren und gemeinsam schnell dazuzulernen.

 

 

Bildnachweis: Norbert Schmelz Fotodesign

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