Begeisterung während des zweiten Kinder- und Jugendtheatertages im Mainfranken Theater Würzburg

von Nicole Oppelt

Heike Mix und ihre bunte Truppe heizten dem Würzburger Oberbürgermeister binnen kürzester Zeit mit vielen frischen Ideen ein.

Große Zooanlagen würden sie bauen, sich für weniger Hausaufgaben einsetzen, dafür aber mehr Theaterhäuser errichten: Die souverän auftretenden Mädchen und ein Junge zwischen vier und 14 Jahren hatten dem Würzburger Oberbürgermeister Georg Rosenthal so einiges zu sagen.

Im Rahmen des zweiten Kinder- und Jugendtheatertages des Mainfranken Theaters Würzburg am 28. November, der diesmal unter dem Motto „Anarchic Playground“ stand, ergriffen sie mit fester Stimme und einem grünen „Bürgermeister-Hut“ das Wort, um den zahlreichen Zuhörern im Oberen Foyer ihre Wünsche und Ideen für die Region vorzustellen. Beirren ließen sie sich dabei nicht. Während um sie herum auf zwei Etagen gesungen, getanzt, musiziert und gelacht wurde, hatten sie nur eines im Sinn: Dem Schüler-Rhetorikprojekt „Kannste reden, kannste mitreden“ der Rhetorik AG, nach dem gelungenen Theater-Debüt im letzten Jahr, auf ein Neues Leben einzuhauchen. Und das haben Lena, Vanessa, Katharina und Co. mit Bravour geschafft.

Georg Rosenthal war nicht untätig: Für seine Eröffnungsrede hatte er sich kompetente Unterstützung vom 13jährige Florian Müller geholt.„Die Kleinen waren zunächst sogar mutiger als die Großen“, schmunzelt Heike Mix vom Theater am Neunerplatz über das Gebaren der angehenden Rednerinnen und Redner vor ihrem großen Auftritt. Die erfahrene Theaterfrau hatte die wackere Runde gemeinsam mit Theaterpädagogin Daniela Scheuren und unter Zuhilfenahme einer Schüssel „Schokomatsch“ akribisch auf diesen Moment vorbereitet. Hinter den Kulissen wurden die einzelnen Ideen zum vorgegebenen Motto „Wenn ich Bürgermeister wäre...“ in vertrauter Atmosphäre vorgestellt und in Kombination mit einigen Lockerungsübungen systematisch eingeübt. Binnen einer Stunde, freuten sie sich die „Rede-Trainerinnen“, habe sich das Blatt gewendet und auch konsequent schweigende Kinder zum Sprechen animiert. „So etwas nimmt man mit bis ins Erwachsenenalter“, ist Mix von der Wichtigkeit des Rhetorik-Projekts, für das sie sich an diesem Nachmittag ehrenamtlich engagiert, überzeugt. Es baue Ängste – auch vor anderen Menschen – ab, helfe Nähe zuzulassen und mache natürlich auch selbstbewusster.

Von heute auf morgen funktioniere das zwar nicht, doch auch in kleinen Schritten kämen die Kids so an große Ziele heran. „Heute wollten wir dem Oberbürgermeister präsentieren, was man in einer Stunde erreichen kann“, erklärt sie mit Nachdruck. Die „weitergegebenen Töne“ und das Spiel mit Liedern wie das von einem kleinen Schwein haben sich ausgezahlt. „Könnt ihr auch reden?!“, hatte Heike Mix zu Beginn der Aktion provokant in die Runde gefragt. Die Antwort an diesem Nachmittag kann eindeutig nur „Jaaa!“ lauten.

Bildnachweis: Nicole Oppelt

Anzeigen