Leporello Promibacken bescherte dem Kinderhaus St. Albert 100 Plätzchentütchen

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 12/2011)

Süßer die Glocken nie klingen ...

als in der Vorweihnachtszeit – diese Erfahrung machten auch die Würzburger Promis, die sich spontan dazu bereit erklärten für das Leporello Patenschaftsprojekt, das Kinderhaus St. Albert in der Lindleinsmühle, 100 Plätzchentütchen zum Nikolaustag zu füllen.

Und nicht nur das Füllen stand auf dem Plan, sondern auch das Backen der Plätzchen, das allen sichtlich Freude bereitete. Oberbürgermeister Georg Rosenthal erinnerte beim Fertigen seiner Vanillekipferl daran, dass er früher mit seiner Tante buk und zum guten Schluss die Schüsseln mit den Fingern auswischen durfte.

Ähnlich ging es Anwalt Kay P. Rodegra, der sich in seine Kinderzeit zurückversetzt fühlte und das herzliche Lachen seiner Uroma beim Backen seiner Bären-Butterplätzchen im Ohr hatte.

Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH, ihres Zeichens Schwedin, trug mit den Luziasemmeln, die tradionell zum schwedischen Lichterfest gebacken werden, internationales Flair in die Runde und heimste dafür staunende Blicke ein.

Auch Pianistin Michaela Schlotter nahm sich Anleihen in der Fremde mit ihren Alassio- Plätzchen, nach einem italienischen Rezept der Ur-Oma ihres Patenkinds.

Dem Fotokünstler Nobert Schmelz gefiel das haptische und sinnliche Erlebnis des Backens. Er vergaß beim Ausstechen seiner Zitronen-Orangen- Sternflocken völlig seine andere Profession das Fotografieren, daher gibt es 109 Plätzchen von ihm, jedoch keine „handgefertigten“ Fotos. Sich selbst in seiner Rolle und Funktion für ein paar Augenblicke vergessen, das gelang den Promis an diesem Nachmittag, an dem sie sich wie Kinder einfach am Machen und Tun erfreuten:

Es ist wie früher an Weihnachten, stimmten Hanna Rosenthal, Schirmherrin Stadt für Kinder, Barbara Schöller, Sängerin am Mainfranken und Dr. Esther Knemeyer, Pressechefin von E.ON Bayern, in den Reigen ein. „Einfach ein schönes Gefühl, sich kreativ zu vertiefen und sich auf die stimmungsvolle Zeit, die jetzt kommt, einzustimmen!“, so der Tenor der drei Zuckerbäckerinnen (Schwarz- Weiß-Gebäck von Hanna Rosenthal und Barbara Schöller und Mandelbrot von Dr. Esther Knemeyer).

Während der Plätzchenduft die Eventmanufaktur in Dettelbach, die Bernhard Reiser für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hatte, erfüllte, hingen die fleißigen Bäcker ihren Gedanken nach und traten eine Reise in ihre Kindheit an: „Es ist unbelastet das Plätzchenbacken, weil man es mit einer heilen Welt verbindet“, so Verena Meierott, Mitbegründerin der Florian Meierott Stiftung und Elisenlebkuchenbäckerin.

Und auch Barbara Lehrieder, Stadträtin und Limetten- Kokos-Plätzchen-Bäckerin und Ilka Klose, Galeristin und Schneehäubchen-Bäckerin, genossen die Gemütlichkeit und Heimeligkeit beim adventlichen Backen und erinnerten sich an längst vergangene Tage beim Backen mit ihren eigenen Kindern als diese noch klein waren.

Apropos Kinder, Philippe und Elise von Dr. Esther Knemeyer, Paula und Robert von Michaela Schlotter und Alexander von Barbara Schöller waren auch mit von der Partie. Wenn sie nicht gerade die ersten Exemplare der Plätzchen testen mussten – und das Urteil fiel gigantisch gut aus! – wurden sie von Bärbel Deckler, Leiterin des Kinderhauses St. Albert, und Anja Hartmann, Erzieherin im Kinderhaus St. Albert, betreut.

Kind sein dürfen in der Vorweihnachtszeit, das gelang an diesem Nachmittag beim Leporello-Backen für die Promis und auch für die Kinder von St. Albert! Oder um es mit den Worten Erich Kästners zu sagen: "Die meisten Menschen legen ihre Kindheit ab wie einen alten Hut. Sie vergessen sie wie eine Telefonnummer, die nicht mehr gilt. Früher waren sie Kinder, dann wurden sie Erwachsene, aber was sind sie nun?

Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch!“

Bildnachweis: Khoury, Kriener, Jendryssek

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