„In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei...“. Rolf Zukowskis Ohrwurm zum Fest singen die Jungen und Mädchen von St. Albert die nächsten Wochen wieder rauf und runter.
Nun kamen Würzburger Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Gesellschaft zusammen, um den „Lebensraum“ in eine Weihnachtsbäckerei zu verwandeln. Ein echtes Geschenk für alle.
Sowohl für die mitwirkenden Bäcker und Bäckerinnen, als auch für die Kids aus St. Albert, die leider oft nicht so reich beschenkt werden und auf manche Leckerei verzichten müssen.
Mit ordentlich Teig und jeder Menge kreativer Ideen ging es am 27. November in Dettelbach ans Werk, um 100 Tütchen bei der Nikolausfeier in St. Albert überreichen zu können.
Sternekoch Bernhard Reiser öffnete seinen Pforten kostenlos und gab auch noch tüchtig Anleitungen, damit das Backwerk gut gelang.
„Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ich den „Lebensraum“ zur Verfügung stelle“, so der Sternekoch.
Asa Petersson, Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH und selbst Mutter, sagt mit glänzenden Augen: „Wir tun es zwar für die Kinder. Aber für mich ist es auch ein Erlebnis und ein Geschenk. Nämlich Zeit hierfür zu haben.“
Dass es die immateriellen Dinge sind, die zählen, stellt auch Dr. Esther Knemeyer-Pereira, Pressechefin der Bayernwerk AG, heraus: „Selbstgemachte Plätzchen sind das allerherrlichste Geschenk. Toll, dass so viele dafür ihre Zeit schenken!“. „Gesellschaftliches Engagement ist ganz wichtig für unser Unternehmen“, so Knemeyer-Pereira. Das Plätzchenbacken ist deshalb der Start einer dreiteiligen Aktionsreihe, die der kunstvoll Verlag zusammen mit der Bayernwerk AG für das Kinderhaus St. Albert realisiert.
Freude zu schenken, das sei doch das Tollste. Im Januar geht es weiter. Dann folgt ein kindgerechter Vortrag über gesundes Essen und selbstgemachte Smoothies für alle im Kinderhaus.
Im Februar rundet ein Tag rund um das Thema „Bewegung“ die Reihe ab. Dann mit einem Erlebnis-Parcours für alle Altersstufen und Springseilen und Hüpfbällen für die Bewegung Zuhause.
Kay Rodegra, Anwalt und Rechtsexperte beim ARD-Morgenmagazin buk Rennfahrer-Plätzchen mit Gummibärchen am Steuer. Kein Wunder, dass er Kinder vermisste: „Die Weihnachtsbäckerei bringt Vorfreude auf das Fest. Es fehle bei dieser tollen Aktion von Leporello, nur noch das laute Kinderlachen und der Trubel in der Küche. Diese jedoch in ein Chaos zu verwandeln, schaffe ich auch allein. Das wird meine Frau bestätigen können.“
Ihm zur Seite stand unter anderem Barbara Lehrieder, Geschäftsführerin der Montessori- Schule Würzburg und Würzburger Stadträtin. Sie hat sich die Schürze umgebunden, um mit Marmelade gefüllte Linzer Törtchen beizusteuern. „Ich finde das eine ganz großartige Sache. Dafür nehme ich mir gerne einen Tag frei.“
Jutta Forster, Mitgliedes des Inner Wheel Clubs Würzburg, hatte zur Verstärkung sogar ihre fünfjährige Enkelin Rosalie mitgebracht. Die Frauenorganisation der Rotarier engagiert sich seit über 25 Jahren für soziale Projekte in Würzburg. Durch den persönlichen Kontakt zur Leporello-Chefredaktion wurde sie auf St. Albert aufmerksam. Nun half Forster nicht nur beim Backen. „Ich habe bei meinem Club den Antrag gestellt, dass das Kinderhaus unterstützt wird.“
Auch Michaela Schlotter war mit Herzblut bei der Sache. „Man fühlt sich verbunden bei so einer Aktion. Und ich freue mich, wenn Kindern eine Freude gemacht wird.“
Uschi Strohmeier, von der Theater Apotheke Würzburg, möchte nicht nur „eine gute Tat vor Weihnachten erfüllen“. Sie schätzt auch das gemeinsame Tun und Zusammensein in geselliger Runde.
Ihr Zimtbrot wird ergänzt durch die Künste von Fotograf und Koch Norbert Schmelz. Im Gepäck hat der Profi „Schwarz-Weiß-Gebäck“ - ein kleiner Wink auf seine Vorliebe für Schwarz-Weiß-Bilder. „Genusszeit“ verschenken, das ist sein Motto.
Die Würzburger Galeristin Ilka Klose setzt der Backaktion kunstvoll das Sahnehäubchen, oder besser gesagt das „Schneehäubchen“ , auf. So heißen nämlich ihre kleinen Kunstwerke und die Lieblings- Plätzchen ihrer drei Töchter. „Ich liebe Kinder einfach. Deshalb mache ich mit.“, so die frischgebackene dreifache Großmutter.
Vor bereits sechs Jahren hat der kunstvoll Verlag die Patenschaft für das Kinderhaus übernommen.
Seither versucht Leporello, mit Hilfe vieler Partner nachhaltige Abwechslung in den Alltag der Kinder von St. Albert zu bringen.
Die Palette der Aktionen reicht von Besuchen im Mainfranken Theater über Geld- und Sachspenden bis hin zur Organisation eines stattlichen Bauwagens als Aufenthaltsorts bei Freiluftaktivitäten der Kinder.
Das Gefährt wurde lange herbeigesehnt und schließlich bejubelt.
Es steht nun seit einem Jahr unverrückbar im Garten des Kinderhauses.