Orange The World-Aktion von ZONTA weltweit und in Würzburg am 25. November

von red (erschienen in Ausgabe 11/2021)

Würzburg leuchtet orange gegen Gewalt an Frauen 2020.

Geschlechterspezifische Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat in Corona-Zeiten bundesweit weiter zugenommen. Mit Leuchtaktionen in über 100 Städten und Kommunen macht ZONTA am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam und fordert Politik und Gesellschaft zu entschlossenerem Handeln auf.

Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern greifen zu kurz

„Jeden zweiten bis dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner getötet, und diese statistische Größe aus dem vergangenen Jahr ist nur die Spitze des Eisbergs“ sagt Gundula Viering, Präsidentin des ZONTA Club Würzburg Electra. Die im März von Bund und Ländern verabredeten Hilfsmaßnahmen für Frauen in der Corona-Krise greifen nach Ansicht von ZONTA zu kurz. „Wir begrüßen die Anstrengungen von Bund und Ländern. Gleichzeitig erwarten wir eine konsequentere Umsetzung der Istanbul Konvention. An der Seite von UN Women in Deutschland fordern wir daher ein gesetzlich verankertes Recht auf einen Platz im Frauenhaus sowie eine langfristige und verlässliche Finanzierung der Beratungs- und Hilfsinstitutionen und den Ausbau von Präventionsangebo¬ten, die Männer und Frauen gleichermaßen mit einbeziehen“, so Gundula Viering und Christine Martin, die Präsidentinnen der beiden ZONTA Clubs. Bundesweit fehlt eine Finanzierungsregelung für Frauenhausplätze, bei uns in der Region Mainfranken, der Region 2 (Stadt Würzburg, Landkreise Würzburg, Kitzingen, Main-Spessart) wurde in den letzten Jahren dazu bereits viel entwickelt.

Zahlreiche Gebäude und Plätze erstrahlen Orange für ZONTA Says NO

In Würzburg unterstützen am 25. November ab 17.30 Uhr die Stadt Würzburg sowie entlang der Domstraße zahlreiche Unternehmen wie Eaton Place, Wöhrl, Sparkasse Mainfranken, WVV, Optik Horn, Tee Gschwendner und Optik Kresinsky die ZONTA Says NO-Aktivitäten in unserer Stadt. Die Frauen-Serviceclubs bilden eine Menschenkette durch die Domstraße.

Am ZONTA-Informationsstand vor dem Vierröhrenbrunnen können Interessierte eine Petition unterzeichnen. Vom 6. November bis 6. Dezember initiiert die Union deutscher ZONTA Clubs die Petition: "NEIN zu Gewalt gegen Frauen. JA zu einer bundesweiten Koordinierungsstelle, um die Istanbul-Konvention in Deutschland umfassend umzusetzen.“ Ziel: 50.000 Unterschriften bundesweit. Die Petition ist online bereits gestartet unter https://t1p.de/Zonta-Petition-2021.

Im Landkreis Würzburg beteiligen sich an der Aktion die Gemeinden Gaukönigshofen, Winterhausen, Gelchsheim, Estenfeld, Güntersleben, Höchberg und Rimpar mit den Ortsteilen Maidbronn und Gramschatz sowie das Landratsamt Würzburg. Überall dort erstrahlen Gebäude in der Signalfarbe Orange, um der Forderung nach einer konsequenten Umsetzung der Istanbul Konvention Nachdruck zu verleihen.

Mit ZONTA Says NO folgen die ZONTA Clubs wiederholt dem weltweiten Aufruf „Orange the World“ des UN-Generalsekretariats. Unterstützt wird die Aktion zudem von den Gleichstellungstellen der Stadt Würzburg und des Landkreises, den Soroptimisten, InnerWheel Club Würzburg und Würzburg-Hofgarten, Internationaler Frauenclub, SkF, AWO Frauenhaus, Arbeitsgemeinschaft Würzburger Frauenorganisationen und Frauen und Wildwasser Würzburg e.V.

Der weltweiten Kampagne von ZONTA International haben sich in Deutschland parteiübergreifend zahlreiche Politikerinnen, Politiker und weitere prominente Stimmen angeschlossen, darunter die EU-Vizepräsidentin Katarina Barley, die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages Andrea Lindholz, die hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich, die Menschenrechtsaktivistin Monika Hauser, die Fernsehjournalistin Maria von Welser sowie die Drehbuchautorinnen und Filmregisseurinnen Caroline Link und Felicitas Darschin.

Erneuter Aufruf zur Ratifizierung und Anwendung der Istanbul Konvention

Für einen nachhaltigen Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt kommt es laut ZONTA International vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weltweit mehr denn je darauf an, Gewalt an Frauen und ha?uslicher Gewalt konsequent vorzubeugen und sie nachhaltig zu beka?mpfen. Aus diesem Grund hat die internationale Frauenrechtsorganisation ihre Aufforderung zur weltweiten Ratifizierung und Anwendung der Istanbul Konvention des Europarats erneuert. Sie ist das erste rechtlich bindende Instrument weltweit, das einen umfassenden Rahmen an Maßnahmen zur Verhu?tung von Gewalt, zum Schutz fu?r die Opfer und zur Verfolgung der Ta?ter vorgibt. An der Entstehung des von Deutschland 2017 ratifizierten Regelwerks, dem sich auch Staaten außerhalb des Europarats anschließen können, hat auch das überparteiliche Frauennetzwerk ZONTA International mitgewirkt. Die Nichtregierungsorganisation berufstätiger Frauen hat als Mitglied der Conference of INGOs seit 1983 einen teilnehmenden Status beim Europarat.


Über ZONTA International

Die global agierende Organisation berufstätiger Frauen ZONTA International wurde am 8. November 1919 in Buffalo, New York, gegründet. Mit heute rund 1.200 Clubs und über 28.000 Mitgliedern in 63 Ländern setzt sich die überparteiliche Nichtregierungsorganisation weltweit für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. Seit 1969 engagiert sich ZONTA International mit generellem konsultativem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC unter anderem in New York am Hauptsitz der UN, in Genf bei ILO und WHO, in Wien bei UNODC, in Bangkok bei ESCAP und bei der UNESCO in Paris für die Rechte von Frauen und Mädchen und die Umsetzung der UN-Frauenrechtskonvention CEDAW (Convention on the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women). Als erster Mittelgeber aus dem Privatsektor fördert ZONTA International darüber hinaus das Global Programme zur Beendigung der Kinderehe von UNFPA und UNICEF.

Zugleich ist ZONTA International mit partizipatorischem Status beim Europarat (CoE) vertreten und setzt sich hier unter anderem für die Umsetzung der Istanbul Konvention ein. Mit der Düsseldorfer Unternehmensberaterin Susanne von Bassewitz stand für die zweijährige Amtszeit von 2018 bis 2020 erstmals in der Geschichte der Frauenorganisation eine deutsche Präsidentin an der Spitze der überparteilichen, überkonfessionellen und weltanschaulich neutralen Nichtregierungsorganisation berufstätiger Frauen. Internationale Präsidentin im Biennium 2020 bis 2022 ist die amerikanische Luft- und Raumfahrt-Ingenieurin Sharon Langenbeck.

Mehr zu ZONTA International unter www.zonta.org

Bildnachweis: |© ZONTA Club Würzburg Electra

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