In Würzburg tummeln sich etliche Deutsch-ausländische Gesellschaften

von Pat Christ (erschienen in Ausgabe 5/2010)

Der Beginn liegt rund 1.300 Jahre zurück: So lange unterhält Würzburg Beziehungen zu Irland. Es war im 7. Jahrhundert, als erstmals irische Missionare den Herzogsitz am Main besuchten. Kilian, Kolonat und Totnan hießen sie. Alljährlich am 8. Juli wird anlässlich des Martertodes der drei Pioniere um ihren Abt-Bischof Kilian das „Kiliani“ gefeiert. Den Rest vom Jahr hält die Deutsch-Irische Gesellschaft (dig) die Beziehungen zu Irland lebendig. Sie ist eine von mehr als 35 internationalen Gesellschaften in Würzburg. Die Würzburger Siebold-Gesellschaft lässt sich heuer zum 15jährigen Bestehen ihres Siebold-Museums beglückwünschen. Am 3. Juli soll das Ereignis gebührend gefeiert werden. Dabei wird der Würzburger Arzt Philipp Franz von Siebold im Zentrum stehen: Die neueste Dokumentation über ihn und seine Familie soll an diesem Tag präsentiert werden. Wer noch nie Kontakt zu Würzburgs japanischer Partnerstadt Otsu hatte, kann das beim Jubiläum nachholen: Eine Delegation aus Otsu will zu den Feierlichkeiten anreisen. Großer Wunsch der Japaner wäre es, in Würzburger Familien zum Nachmittagskaffee eingeladen zu werden. Interessierte können sich unter sieboldgesellschaft@web. de melden. Im Herbst 2008 begannen die Schülerinnen der Fachakademie für Hauswirtschaft, Kontakt zu Berufsschülerinnen aus Würzburgs tansanischer Partnerstadt Mwanza aufzubauen. Heuer im Juli wollen sie endlich nach Tansania fliegen, um ihre afrikanischen Brieffreundinnen einmal live kennen zu lernen. Der vor zehn Jahren gegründete Würzburger Verein M.W.A.N.Z.A. unterstützt das Vorhaben. Einzeln ist es schwieriger als gemeinsam, eine Auslandsreise so zu organisieren, dass der Reisende wirklich etwas über Land und Leute erfährt. Darum veranstaltet die Stadt immer wieder Bürgerreisen in ihre Partnerstädte. Auch die Uni baut Brücken. Medizinstudierende etwa können für ein Jahr in Würzburgs schwedischer Partnerstadt Umeå leben und lernen. Wer Umeå oder eine andere Partnerstadt auf eigene Faust kennen lernen möchte, erhält bei den Deutsch-ausländischen Vereinen Infos über die Gepflogenheiten im fremden Land. Die Deutsch-Amerikanische Gesellschaft berichtet zum Beispiel am 27. Mai um 15 Uhr im Siebold- Museum über „Fettnäpfchen“ in den USA. Näheres über die einzigartige, bedrohte Kultur Tibets gibt es bei der Würzburger Regionalgruppe der Deutsch- Tibetischen Gesellschaft. Bei den regelmäßigen Treffen der Gruppe sind Gäste immer gern gesehen. Die Termine werden rechtzeitig über www.tibet-wuerzburg.de bekannt gegeben.

Bildnachweis: Pat Christ

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