Gegenwartslabor am 3. Oktober mit „simply.connect³“ im Hobbit

von nio (erschienen in Ausgabe 09/2020)

„In der künstlerischen Improvisation bilden sich für Zuschauer und Performer urmenschliche Herausforderungen ab“, so Johannes Beck- Neckermann.
„Die für März geplante Improvisations-Performance durfte, den Corona-Shutdown-Regelungen folgend, nicht stattfinden“, sagt Johannes Beck-Neckermann. Nun wagt der Musiktherapeut gemeinsam mit Rosa Faerber, Markus Imhof, Anja Günther und Ilona Zilkowski einen neuen Anlauf. „simply.connect³“ soll am 3. Oktober im Plastischen Theater Hobbit stattfinden.

„Wieder nutzen wir jeden einzelnen Moment dieses Abends und entwickeln direkt auf der Bühne improvisierend das Stück“, erklärt Beck-Neckermann. „Wir sind selbst neugierig darauf, wie Erfahrungen mit ‚physical distance‘ und eine im Oktober eventuell immer noch bestehende Notwendigkeit dazu Musik-Tanz-Performance herausfordern.“ Er und seine Mittänzerinnen und -tänzer blicken jedoch optimistisch auf den Abend, denn „simply.connect improvisiert leidenschaftlich gerne“. „Mit unseren Performances nutzen wir die Chance, ästhetische und soziale Prozesse spürbar und reflektierbar zu machen. Das ist aus unserer Sicht und nicht nur in Corona-Zeiten relevant für ein demokratisches System“, ist der langjährige Kompagnon von Choreographin und Tanzraum-Inhaberin Lisa Kuttner überzeugt.

Gemeinsam mit der Tanzpädagogin erkundet er seit Jahren die Möglichkeiten, über Musik und Tanz zu interagieren, mit Raum und Anlass der Performance in Resonanz zu sein. „Wir erforschen die Bedeutsamkeit von Improvisation für künstlerisch-ästhetisches Handeln, für gelingende Interaktion“, erklärt er. Regelmäßig laden sie dazu weitere Tänzer und Musiker ein, um in größeren Ensembles Improvisations-Performances zu gestalten. So wird es auch bei „simply.connect³“ sein: „Wir verzichten bewusst auf verabredete Abläufe, Scores und Choreographien. Stattdessen generieren wir ein Gegenwartslabor, in dem Interaktion erforscht wird und die Bedingungen ihres Gelingens und Scheiterns für alle Anwesenden spürbar werden.“

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www.tanzraum-wuerzburg.de

Bildnachweis: Leonie Hartmann

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