Der Kissinger Sommer vom 14. Juni bis 14. Juli in seinen schönsten Farben

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 4/2019)

Am 22. Juni präsentiert ab 10 Uhr das Kammerorchester Spira Mirabilis die drei Tageszeiten-Sinfonien von Haydn.„Nach der Natur gemalt“ heuer als Thema beim Kissinger Sommer lässt aufhorchen.

Viele Konzerte zwischen dem 14. Juni und 14. Juli spüren dem nach, was Menschen, angeregt durch die Natur, in der Musik empfinden. Schon vor dem Eröffnungskonzert mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Festivalorchester, das Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 mitbringt, interpretiert durch Radu Lupu, gibt es einen Vorgeschmack am 24. Mai mit einem Liederabend von Diana Damrau und Harfenist Xavier de Maistre.

Etwas Besonderes bieten beim Sommer drei „naturnahe“ Opern: Am 23. Juni wird Richard Wagners „Rheingold“ konzertant aufgeführt von der Nordwestdeutschen Philharmonie unter Frank Beermann mit herausragenden Gesangssolisten. Leicht gekürzt und in einer modernisierten Fassung kommt Christoph Willibald Glucks „Orfeo ed Euridice“ am 6. Juli mit dem Kammerorchester Bad Brückenau und mit der Sopranistin Lena Belkina in den Rossini-Saal. Jean Jacques Rousseaus einaktige Oper „Der Dorfwahrsager“ spielt am 13. und 14. Juli im Kurtheater. Einen „echten Hit“ versprechen die Accademia di Monaco und Vokalsolisten der Theaterakademie August Everding, unterstützt von Kissinger Schülern. Weitere Konzerte, die sich dem Zusammenhang von Natur und musikalischer Empfindung widmen, beginnen am 15. Juni mit einem Klaviernachmittag von Shai Wosner, und am 22. Juni präsentiert den ganzen Tag ab 10 Uhr das Kammerorchester Spira Mirabilis, unterbrochen von Kaffeepausen und Künstlergespräch, die drei Tageszeiten-Sinfonien von Haydn. Am 25. Juni liest Ulrich Tukur aus „Moby Dick“ von Melville, untermalt von Klaviermusik durch Sebastian Knauer. Schuberts „Winterreise“-Liedzyklus schildert die Eindrücke eines Einsamen in der Natur, am 7. Juli gesungen von Simon Bode, begleitet am Klavier von Igor Levit, und am selben Abend zeigt der Ausnahme-Pianist Daniil Trifonov zusammen mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, welche verstörend romantischen Gefühle Schumanns Kompositionen enthalten. Am 8. Juli lässt The Gentleman’s Band zusammen mit der Sängerin Dorothee Mields alle möglichen Vogelstimmen erschallen. Und in den „Sommernächten“ mit dem Münchner Rundfunkorchester und dem Tenor Julian Prégardien erklingen am 12. Juli verschiedene Naturerscheinungen.frey



Bildnachweis: © Jiyang Chen, Spira Mirabilis

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