Die Würzburger Musikschule „Willkommen mit Musik“ veranstaltet am 11. März ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Erdbebens

von red (erschienen in Ausgabe 01/2023)

Die Würzburger Musikschule „Willkommen mit Musik“ veranstaltet am 11. März 2023 ein Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Erdbebens. Im Honorini-Saal im Mutterhaus der Schwestern des Erlösers finden die zwei Benefizkonzerte statt: um 16:00 und um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Das Musikprogramm für das Konzert kommt von den WiMu-Lehrer:innen, Mitgliedern und Freund:innen. Es ist also kein Schülerkonzert. Das Programm ist beide Male (fast) identisch und reicht von klassischer Musik über internationales Liedgut, Folkore bis zu Unplugged-HipHop! Die meisten Musiker:innen spielen zweimal, zugesagt haben bis jetzt:


Anna Mavrommatis-Karaaslan (Violine)
Marie Krokova (Gesang)
Leen Alhassan (Gesang)
Carolina Attoumani-Díaz (Gesang / Gitarre)
Meri Balayan (Canun)
Duo Zehnsaitig – Thomas Buffy (Violine), Benny Haupt (Gitarre)
Niro (Rap)
Felix Schneider-Restschikow (Piano)


Schirmherr: der Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt
Spendenempfänger: insgesamt drei internationale Initiativen
Programmdauer: jeweils 80 Minuten
Sitzplätze: max. 130
Beginn 16 Uhr und 19 Uhr


Der Erlös fließt an vier Hilfsorganisationen: Die beiden deutschen Initiativen sind „Deutschland hilft“ und Humedica; die bereits beide in der Erdbebenregion aktiv sind. Die syrische Organisation Molhamteam.com, arbeitet ganz gezielt dort, wo deutsche Organisationen nicht tätig sein können – Eine vertrauenswürdige Organisation, zu der schon länger ein zuverlässiger Kontakt besteht. „Es geht uns nicht nur ums Geld, sondern auch um das Zeichen“, sagt WiMu- Geschäftsstellenleiter Jonas Hermes und erzählt: „Viele unserer Schüler:innen, Kolleg:innen, Vereinsmitglieder und guten Freund:innen kommen aus der Erdbebenregion. Der Krieg in der Heimat, das Vermissen der Lieben und die immer weiter wachsende Instabilität in Syrien belasteten Menschen, die aus Syrien flüchten mussten, ohnehin.“ Schnell nach dem ersten Beben habe sein Telefon geklingelt: „Jonas, können wir irgendwie Hilfsgüter nach Syrien schicken?“ Ich wusste nicht wie …“ So sei im WiMu-Team die Idee eines Benefizkonzerts entstanden. Schnell war klar: „Wir wollen mit dem helfen, was wir am besten können: das ist die Musik. Und zwar in einer noch nie dagewesenen Mischung an einem Ort, der schöner nicht gewählt sein könnte: der Honorine-Saal im Mutterhaus der Schwestern des Erlösers, in dem Musiker:innen aus Würzburg 2014 in engen Kontakt mit Geflüchteten kamen. Kontakte, aus denen WiMu entstanden ist.“

Unter den Unterstützern und Beteiligen finden sich neben der WiMu unter anderem die Kongregation der Schwestern des Erlösers und der Ausländer- und Integrationsbeirat.

Was ist Molham?

"Das Molham Volunteering Team ist eine gemeinnützige Organisation, die in Deutschland, Schweden, Norwegen, Kanada, den USA und der Türkei registriert ist. Das Team ist seit Jahren in Nordsyrien, Libanon, Jordanien und der Türkei aktiv.“
Weitere Infos: https://molhamteam.com/de/wecan


Unter den Musizierenden befinden sich konkret Betroffene: „Mein Name ist Anna Mavrommatis-Karaaslan, ich bin Musikerin und lebe in Würzburg. Meine Schwiegerfamilie kommt ursprünglich aus der türkischen Hafenstadt Iskenderun, nahe Hatay. Das Erdbeben hat auch diese Stadt und die Verwandtschaft meines Mannes schwer getroffen. Aus Fassungslosigkeit und dem Gefühl der Hilflosigkeit ist die Idee entstanden, ein Konzert zu organisieren, um in Form von Geldspenden helfen zu können. Zusammen mit Jonas Hermes, Felix Schneider und WiMu e.V. haben wir dieses Konzert mit internationaler Musik organisiert und hoffen auf breite Unterstützung aus Würzburgs Bevölkerung.“

Der Rapper Niro, der als Rap-Pädagoge für WiMu arbeitet, wird am 11.3. u.a. auf arabisch rappen: „Als Syrer, der seit 7 Jahren in Deutschland lebt, kenne ich viele Menschen in Syrien, die außer Krieg und Leid nichts erlebt haben. Das betrifft vor
allem kleine Kinder. Wenn ich höre, wie ein 11-jähriges Mädchen, das im Krieg in Syrien geboren wurde und die aktuellen Erdbeben bis ins kleinste Detail miterlebt, schluchzt und sagt: ,Ich möchte einfach nur schmerzlos und ohne Angst sterben´, bricht es mir das Herz. Als Syrer, der selbst vor dem Krieg geflohen ist, kann ich mir nur vorstellen, wie schrecklich das Leid in Syrien sein muss. Millionen von Menschen haben Ähnliches durchgemacht und ihr Leben ist von Verlust und Trauer geprägt. Doch trotz alledem lässt uns die Liebe zu unseren Familien in Syrien nicht los. Wir stehen zusammen, getrennt durch Entfernung und Naturkatastrophen, aber vereint in unserem Herzen und unserer Verbundenheit. Wir veranstalten dieses Benefizkonzert, um die Betroffenen zu unterstützen und ihnen in ihrer schwersten Stunde beizustehen. Jede Spende zählt und kann einen Unterschied machen. Es ist unsere Aufgabe als Menschen, füreinander da zu sein und unser Bestes zu tun, um anderen zu helfen.“

Bildnachweis: Angelo_Giordano/pixabay.com

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