Mit "Pimpinone" fing alles an. Dr. Blagoy Apostolov, in Sofia geborener Bariton, der fünf Jahre lang am Würzburger Stadttheater verpflichtet war, konnte sich 1982 einen Traum erfüllen. Mit der kleinen Telemann-Oper hob er die Bayerische Kammeroper aus der Taufe. Gemeinsam mit dem Vollblut-Theatermann Professor August Everding hatte er jahrelang Pläne entwickelt, wie sich ohne immensen administrativen Aufwand ein Theaterchen führen ließe, für das man geeignete Räumlichkeiten suchen und projektbezogen arbeiten würde."
Dass eine kleine Gemeinde so viel Kraft und Energie hatte, diese Idee mit mir zu tragen, und bis heute Geld dazu gibt" findet Apostolov bewundernswert. Außerdem ist er dankbar für eine breite Unterstützung von Landkreis Würzburg, Bezirk Unterfranken und Freistaat Bayern und erwähnt mit berechtigtem Stolz, dass mehr als die Hälfte der Kosten selbst erwirtschaftet werden.
Dank Apostolovs Erfahrungen im künstlerischen und technischen Bereich aus der Zeit als Leiter des Würzburger Opernkreises ist viel geschehen im vergangenen Vierteljahrhundert. Von der Bedeutung der Bayerischen Kammeroper für die Region ist Apostolov überzeugt. Er, der Landschaft und Frankenwein liebt, kann nicht nur auf erfolgreiche Produktionen, kleine Kostbarkeiten und musikalische Raritäten zurückblicken, sondern auch auf die Gründung von Radio Opera vor zwanzig Jahren, der in geglückter Fusion den Sound der Kammeroper über Satellit hinaus nach ganz Europa trägt. Natürlich ist der allgemeine Mangel an Geld auch an der Bayerischen Kammeroper nicht spurlos vorbei gegangen. Trotzdem arbeitet Apostolov mit Herzblut und Leidenschaft weiter. Mit der neuen Spielstätte in der Orangerie der Würzburger Residenz hat sich im letzten Jahr eine passende Kulisse für neue Produktionen gefunden. Auch der "Mozartsommer 2007" verspricht mit "Der Barbier von Sevilla tanzt auf Figaros Hochzeit" und anderen Angeboten künstlerische Genüsse.