Mezzo-Sopranistin Barbara Schöller bekommt den Theaterpreis 2015

von Ursula Düring (erschienen in Ausgabe 02/2015)

Intendant Hermann Schneider und Bruno J. Forster vom Theater- und Orchesterförderverein mit den Preisträgerinnen 2014 Nele Neitzke, Barbara Schöller und Cara Hopkins (v. l. n. r.)

„Theaterspielen ist mein Leben“, erzählt Barbara Schöller.

Die dunklen Augen blitzen, wenn die zierliche Frau nachschiebt, dass sie nie etwas anderes machen wollte.

Für die Leistungen in ihrem Traumberuf erhielt die Mezzosopranistin am Mainfranken Theater Würzburg kürzlich den Theaterpreis 2014, den der Theater- und Orchesterförderverein Würzburg seit 1996 Künstlerinnen und Künstlern des Mainfranken Theaters für exzellente Arbeit auf der Bühne verleiht.

„Die öffentliche Anerkennung tut gut“, strahlt die dem Theaterpublikum bestens bekannte Sängerin.

Berührt war sie von den Worten, die Bruno Forster, 1. Vorsitzende, des Theater- und Orchesterfördervereins, bei der Preisverleihung für sie gefunden hatte, und von den von ihm zitierten Kritiken ihrer künstlerischen Arbeit.

„Wir sind ja immer auf dem Prüfstand“, sinniert sie im Gespräch am Kaffeetisch, „setzen uns täglich mit unseren Aufgaben intensiv auseinander“.

Dabei können Kritiken für eine Weiterentwicklung sehr hilfreich sein.

Unvergessen Barbara Schöller als der Spatz von Paris. Mehr als ausdrucksstark als Schauspielerin und umwerfend als Sängerin, gab sie die Piaf.Die Sängerin, die an der Hochschule für Musik in Würzburg bei Ingeborg Hallstein Gesang studiert hat und seit 1998 als festes Ensemblemitglied am Würzburger Dreispartenhaus als Sängerin und Darstellerin in Oper, Operette und Musical engagiert ist, schlüpft in alle Rollen gern, egal wie groß sie sind - Team, musikalische Leitung und Regie müssen stimmig sein.

In Musicals wie „Cabaret“ und „Der Mann von La Mancha“ und in der vergangenen Spielzeit als umjubelte Norma Desmond in „Sunset Boulevard“ singt sich die Schöller seit vielen Jahren in die Herzen des Publikums. In unzähligen Operetten und Opern war sie zu hören und zu sehen, so auch vor zwölf Jahren in der Bizet-Oper „Carmen“, die zur Zeit wieder auf dem Spielplan steht.

Unvergessen Stimme und beeindruckende Darstellerleistung in „Piaf“, dem Stück über den Spatz von Paris. Die echte Fränkin („Ich bin in Bullenheim aufgewachsen“) fühlt sich am Würzburger Haus gut aufgehoben. „Ich bin da, wo ich hingehöre“, betont sie im Brustton der Überzeugung.

Momentan freut sie sich auf eine neue Herausforderung. „Frontgarderobe“ ist ein Stück von Jürgen Weber.

Anlässlich der Jahrestage zum 1. und 2. Weltkrieg hat der Autor eine Rahmenhandlung geschrieben, unterbrochen von der unsterblichen „Lili Marleen“ sowie russischen, französischen, jüdischen Lieder aus der Zeit. Sie werden dargeboten von Barbara Schöller und Anja Gutgesell, begleitet von Jeremy Atkins am Klavier.

Obwohl das Stück keine leichtfüßige Revue ist, gibt es ab der Premiere am 19. März in den Kammerspielen Einiges zu lachen.

Bildnachweis: Gabriele Knoch, Mainfranken Theater Würzburg

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