Seit 50 Jahren steht der Trompeter Richard Carson Steuart auf internationalen Bühnen

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 9/2015)

Seit 2001 unterrichtet Steuart als hauptamtlicher Dozent für historische sowie moderne Trompete und Blechblaskammermusik an der Hochschule für Musik in Würzburg.„Wenn ich etwas mache, dann ganz oder gar nicht“, sagt Richard Carson Steuart.

Diese Strategie verfolgt der gebürtige Kanadier seit Kindesbeinen.

Unterrichtet wurde er 1965 zunächst von seinem Vater. Doch der damals Neunjährige nahm die Sache schnell selbst in die Hand.

Mit Erfolg: 1978 kam er als Solotrompeter des Weltjugendsymphonieorchesters nach Europa und noch im gleichen Jahr folgte die Ernennung zum ersten Solotrompeter der Deutschen Oper am Rhein sowie der Bamberger Symphoniker 1979.

1980 räumte er beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb in München ab. Dabei sind es nicht nur Beharrlichkeit und Fleiß, die Steuarts Weg beschreiben, sondern auch die Fähigkeit, innovativ zu denken.

Lange bevor der Begriff „Crossover" in die Musik Einzug hielt, kam er mit Bigbands, Jazzern, Pop- und Rockmusikern, darunter Liedermacher Konstantin Wecker, Hollywood-Komponist Hans Zimmer oder Big Band-Legende Peter Herbolzheimer, zusammen. Seit 1979 ist er Mitbegründer, Leiter und Namensgeber zahlreicher Konstellationen wie dem German Brass, dem Fürstbischöflichen Bläserconsortium zu Würzburg oder dem Russian Brass Sextett.

Feierliche Konzerte

2003 wurde er schließlich zum Präsident der European Trumpet Guild gewählt. Kreatives Schaffen ist für Steuart aber nicht alleiniger Antrieb.

In den letzten 35 Jahren gab er zahlreiche Benefizkonzerte, unter anderem für die Tschernobyl Katastrophen Hilfe, Cap Anamur International und die Rumänische Kinderhilfe.

Zuletzt spendete er 200 seiner 2014 produzierten CD „Jauchzet Gott in allen Landen“ an Bischof Friedhelm Hofmann, Domkapitular Dr. Jürgen Vorndran und die Katholische Diözese Würzburg.

Der gesamte Verkaufserlös soll direkt an Kriegsflüchtlinge aus Kurdistan, Syrien, dem Irak und dem Iran gehen. Grund genug also, das bisherige Lebenswerk mit dem Würzburger Publikum sowie Freunden und Kollegen aus aller Welt zu feiern.

Am 10. Oktober, um 11 Uhr, startet die Jubiläumsreihe in Stift Haug mit einem didaktischen Konzert mit Schwerpunkt historische Trompete und Orgel.

Um 20 Uhr folgt ein feierliches Konzert mit Gästen aus Frankreich, Deutschland, der Slowakei und der Schweiz.

Am 12. Oktober um 19 Uhr findet im Kammermusiksaal der Hochschule für Musik dann ein „Erasmus“-Sonderkonzert für zwei Trompeten und Klavier mit seinem Gast-Kollegen, Professor John Miller vom Royal Northern College of Music in Manchester, statt.

Anschließend folgen nach und nach fünf weitere Jubiläumskonzerte für Trompete, Klavier, Gitarre, Flügelhorn, Jazz-Combo und Gesang über die kommende Konzertsaison 2015/16, bis im Mai 2016 schließlich Steuarts alljährliches „Muttertagskonzert“ mit Streichorchesterbegleitung stattfindet.

Der Erlös der Konzerte am 10. Oktober geht übrigens erneut an Kriegsflüchtlinge, die in den kommenden Monaten nach Würzburg kommen.

Bildnachweis: Ina E. Brosch/Helmut Ölschlegel

Anzeigen