Alfred Brendel, der österreichische Pianist, der beim diesjährigen Mozartfest begeisterte, war kürzlich zu Gast im Würzburger Hof.
Dass seine Suite kurz zuvor aufwändig renoviert wurde, war mehr oder weniger Zufall. Ebenso die Tatsache, dass die Künstlerin Petra-Sophie Karl für die Suite unterm Dach just „Adam und Eva“ von Tilmann Riemenschneider auswählte und über dem Bett im Schlafzimmer positionierte.
Denn Alfred Brendel ist großer Riemenschneider-Fan und fühlte sich dadurch gleich richtig gebettet.
Die Fahrt mit Sabine Unckell nach Volkach zum Riemenscheider- Altar, der Besuch des Mainfränkischen Museums mit seiner Riemenschneider-Sammlung und die Führung von Dr. Jürgen Lenssen durch den Dom taten ihr Übriges.
Brendel fühlte sich mehr als angekommen, ja zuhause. Und das ist das Ziel, so Sabine Unckell: „Alle unsere 34 Zimmer sind individuelle Kleinode, versehen mit modernem und antikem Mobiliar“.
Die Chefin selbst hat die Einzelstücke zusammengetragen und liebevoll mit bereits Vorhandenem kombiniert. „Es gibt in jedem Zimmer auch einen großzügig gestalteten Wohnbereich, so dass man nicht vom Bett aus fernsehen muss“.
Gerade Künstler, aber auch Geschäftsreisende, die viel unterwegs sind, schätzen die persönliche Note des Würzburger Hofs, die sich bewusst absetzt von der Devise „one fits all“.
Und das wäre auch im Sinne der „Erfinder“ sprich Erbauer und Vorbesitzer. Denn seit Michael Erb das Haus 1908 erwarb, drei Jahre lang aufwändig sanierte und 1911 neu eröffnete, zählte das „Gasthaus zur Stadt Würzburg“ zu den ersten Adressen.
1924 entschloss sich die Familie Erb sogar zu einem prächtigen Neubau mit stuckverzierter Fassade und goldfarbener Inschrift „Würzburger Hof“, der leider dem Zweiten Weltkrieg fast völlig zum Opfer viel.
In neuem Glanz erstrahlt nun heute, wiederaufgebaut und in dritter Generation von den Gründer- Enkeln Kerkel weitergeführt und von Sabine Unckell 2012 zu treuen Händen übergeben der neue alte Würzburger Hof.
Spuren des von Kerkels beauftragten Theatermalers Gregorczyk finden sich im Treppenhaus, im Frühstücksraum und ab und an noch auf den Fluren des Hotels.
Das Haus atmet immer noch Kunst und Kultur, auch wegen seiner neuen Chefin, die sehr kulturaffin ist und es daher sehr begrüßt, wenn Künstler aller Sparten, aber auch die Mozartfestgäste oder andere Individualisten, den Würzburger Hof als ihr Domizil auswählen.
Die argentinische Cellistin Sol Gabetta, „Traumschiffkapitän“ Siegfried Rauch, Sänger Chris de Burgh, Koch und Entertainer Horst Lichter, Sebastian Krumbiegel, Sänger der „Prinzen“, „Wunderkind“ Kit Armstrong, amerikanischer Pianist oder auch die „Comedian Harmonists“ waren hier, um nur Einige zu nennen.
Viele sind Wiederholungstäter, kommen immer wieder, weil sie sich in der Fremde nachdem das Rampenlicht erlöschen ist, im Würzburger Hof aufgefangen, eben zuhause fühlen.
INFO: www.hotel-wuerzburgerhof.de