Seit vielen Wochen werkeln
sie schon für das Bühnenbild
zum „Rosenkavalier“ von Richard
Strauss. Bühnenplastikerin Susanna
Mania freut sich sehr auf
die Premiere der Oper am 17. April
im Mainfranken Theater. Endlich
kann sie, die schon 16 Jahre am
Würzburger Haus als Theatermalerin
arbeitet, ihre Fähigkeiten
als gelernte Plastikerin zeigen.
Zusammen mit zwei Auszubildenden
modelliert sie fleißig von
Hand aus Ton Rokoko-Stuck, dem
wunderbaren Dekor in Schloss
Sanssouci in Potsdam nachempfunden.
Kundig gemacht hat sie
sich anhand von Büchern und Fotos.
Zuallererst macht sie grob eine
Vorzeichnung, spiegelbildlich,
dann wird der „Stuck“ gefertigt,
daraus eine Silicon-Form gegossen
und schließlich ein „Gipsmantel“
darüber gelegt. So entstehen
weiße, geschwungene, verspielt
florale Ornamente. Sie erinnern
an dahinschäumende Wellen
oder zierliches Blattwerk und werden
auf ein Eisengitter aufgeklebt.
Es steht nach dem Willen von
Bühnenbildner Bernd Franke vor
der eigentlichen Rückwand aus
grauen Backsteinen. Durch die
Transparenz dieses grazilen Dekorelements
und den Kontrast zur
nüchternen Mauer ergibt sich ein
fast unwirklicher Effekt, ein Eindruck
von Zerbrechlichkeit und
Vergänglichkeit. Dies hat auch zu
tun mit dem Thema einer untergehenden
Zeit in dieser Oper. Die
Marschallin singt nämlich: „Die
Zeit, die ist ein sonderbar Ding“
und erinnert resignierend an das
Alter und den Beginn einer neuen
Epoche.