30 Jahre Richard Wagner Verband Würzburg-Unterfranken. Festkonzert am 29. September.

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 9/2012)

Seit 30 Jahren besteht der Richard Wagner Verband von Würzburg-Unterfranken.

Sozusagen aus dem Nichts heraus wurde er von Margot Müller gegründet. Mittlerweile hat er Welt weit die meisten Mitglieder.

Über 3 600 Namen sind von Anfang an registriert, aber durch Todesfälle und Wegzug zählt er aktuell über 2000 Mitglieder; im Jubiläumsjahr strebt Margot Müller das ehrgeizige Ziel an, 100 Neue zu werben; über 80 sind bisher eingetreten. Wer die rührige Wagner-Freundin kennt, weiß: Das schafft sie.

Als damals Margot Müller den hiesigen Richard Wagner Verband gründete, war sie äußerst eingespannt, führte die Vereinigung der Unternehmerinnen und war mehr als beschäftigt als Chefin ihres Autohauses. Schon immer aber liebte sie die Musik Wagners, war 1960 der Gesellschaft der Freunde Bayreuths beigetreten, lernte Wolfgang Wagner kennen und schätzen.

Der nun motivierte sie zur Gründung des Verbandes in Unterfranken, indem er sie, als sie noch wegen ihrer beruflichen Belastung zögerte, einfach überrumpelte. So nahm ihr Engagement seinen Anfang. Sie gewann viele berühmte Mitglieder.

Ihre Fahrten mit dem eigenen Bus zu spektakulären Opern-Ereignissen in Deutschland und ins europäische Ausland sind Legende, nicht nur wegen der kundigen Einführungen, sondern auch durch den Bordservice mit Wein und Knabbereien.

Aber nicht nur für zahlende Mitglieder bietet der Verband interessante Angebote; mit ihren Beiträgen und Spenden haben sie in den 30 Jahren 366 Stipendienplätze vergeben, 43 für den Osteuropapool, und immer wieder durften Stipendiaten an Fahrten teilnehmen.

Das entspricht einem Gesamtaufwand von rund 158.000 Euro. Auch das MainfrankenTheater wurde immer wieder unterstützt. All diese Aktivitäten bereiten Margot Müller trotz ihrer fast 91 Jahre immer noch Spaß und große Befriedigung, selbst wenn ihr manche Inszenierungen nicht gefallen. Bayreuth und Wagner aber stehen nach wie vor im Mittelpunkt.

Für ihr treues Engagement wurde sie 1984 ins Kuratorium der Festspiele berufen, und seit diesem Jahr ist sie das 3. Ehrenmitglied der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth. Margot Müller ist es zu verdanken, dass Katharina Wagner ihre erste Wagner-Oper, den „Holländer“, in Würzburg inszenierte, und die Kinderoper, die seit der Leitung der Bayreuther Festspiele durch Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier fest etabliert ist, wird jährlich durch 30 000 Euro vom unterfränkischen Richard Wagner Verband unterstützt.

Das Jubiläum aber soll nun mit großen Namen und mit großzügiger Unterstützung der Herbert-Hillmann- Margot-Müller-Stiftung.

Am 29. September um 19 Uhr gibt es ein Festkonzert im Großen Saal der Würzburger Hochschule für Musik. Das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter seinem Chefdirigenten Donald Runnicles spielt Wagner.

Es beginnt mit der schwungvollen Rienzi- Ouvertüre, dann folgen die Ouvertüren zu Tannhäuser und Tristan und Isolde; hierbei gestaltet die aus Würzburg stammende, international renommierte Mezzosopranistin Lioba Braun den Schlussgesang der Isolde, und nach dem Vorspiel zum 3. Akt des Lohengrin bietet Clemens Bieber, ebenfalls aus Würzburg und ein bestens bekannter Tenor, dessen wunderschöne Arie „In fernem Land“.

Nach Siegfrieds Rheinfahrt und Siegfried Trauermarsch bildet das Vorspiel zu den Meistersingern den Schluss.

INFO: Karten für das Festkonzert am 29. September gibt es beim Richard Wagner Verband Würzburg, Münzstraße 10, Telefon 0931.32181-80 oder unter info@wagnerverband.de

Bildnachweis: Khoury

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