Der diesjährige Hafensommer bietet ab 22. Juli ungewöhnliche Mixturen und spannende Konzepte auf schwimmender Bühne

von nio (erschienen in Ausgabe 07/2022)

Als „Entdeckerfestival“ hat Lutz Engelhardt den Würzburger Hafensommer im Rahmen der Vorstellung des diesjährigen Programms bezeichnet. Der Musikagent muss es wissen. Als langjähriger Profi der nationalen und internationalen Musikszene weiß er um die „richtige Mischung“ für ein gelungenes Festival. Und ja, nicht nur eingefleischte Kenner dürften in diesem Jahr leuchtende Augen bekommen, wenn sie an die Zeit vom 22. Juli bis zum 7. August denken. Zum einen, weil es nach zweijähriger „Corona-Pause“ wirklich Zeit wird, endlich wieder auf der großen Freitreppe Platz zu nehmen und auf die schwimmende Bühne in der beeindruckenden Industriekulisse am Alten Hafen neben dem Kulturspeicher zu blicken. Zum anderen kann sich die Auswahl aus internationalen und regionalen Künstler:innen absolut sehen und hören lassen.

Musikalisch im Jazz verwurzelt, breitet das Festival in diesem Jahr also erneut seine Flügel aus und lenkt den Blick auf die unterschiedlichsten Spielarten innerhalb und außerhalb der Genregrenzen. Und das nicht erst am Abschlussabend, wenn die Jazzrausch Bigband mit ihrem neuen Programm „Emergenz“ einen spannenden Mix aus Jazz, House und Techno auf die Bühne bringt. Zwischen der Eröffnung mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg, das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso gemeinsam mit dem A-cappella-Sextett Vocal Sampling auftritt, und dem 7. August liegen viele „Entdecker-Abende“, die spannenden deutschen Pop mit Thees Uhlmann, Max Herre oder Anna Depenbusch bieten, mit dem politischen Musiker und Aktivisten Mal Élevé und der fünfköpfigen Band Doctor Krapula aus Kolumbien irgendwo zwischen Punk, Reggae und Hip-Hop Halt machen oder japanische Volkslieder hervorbringen, die von der Tokioter Big Band Minyo Crusaders mit lateinamerikanischen, afrikanischen, karibischen und asiatischen Einflüssen neu interpretiert werden.

Auch „wild“ kann es werden, wenn zum Beispiel die Pariser Band Les Yeaux d'la Tête ihre ganze Experimentierfreude am Ufer des Mains ausspielt und das Publikum mit energiegeladenem Sinti-Swing, feinen französischen Chansons oder jazzigem Balkansound in Atem hält. Lust auf mehr? Verständlich! Kein Wunder also, dass das Hafensommer-Team seine musikalische Begeisterung weitergeben und mit eigenen Programmpunkten den jungen „Entdeckergeist“ wecken möchte. So gibt es am 26. Juli mit dem Jungen Hafen einen ganzen Abend, der sich voll auf das jugendliche Publikum konzentriert. In Kooperation mit Schulen werden unter tags Workshops abgehalten und am Abend gibt es dann kostenlose Hip-Hop-Konzerte. Ganz im Zeichen der Familie steht zudem der 31. Juli. Freuen können sich Groß und Klein unter anderem auf das bekannte Kinderlieder-Format „Unter meinem Bett“. Und auch hier gibt es wieder viel zu entdecken. Denn es wird frech und laut, genauso wie leise und tiefsinnig. 


Info: www.hafensommer-wuerzburg.de
Bildnachweis: Hamza Djenat

Anzeigen