Französische Jagdmusik mit dem barocken Instrument Trompete

von Susanna Khoury

Das französische Jagdhorn gibt nur Naturtöne von sich

Es ist ein Instrument, das nie zum Musik machen bestimmt war, böse Zungen behaupten, das hört man, denn es ist in D gestimmt und gibt nur Naturtöne von sich, aufgewickelt ist es 4,50 Meter lang - die Rede ist von dem französischen Jagdhorn, der Trompe. Frauke Zuber, Würzburger Trompebläserin, betreibt seit rund zehn Jahren intensiv das Studium des barocken Instruments, alleine und zusammen mit anderen wie zum Beispiel einer Gruppe aus Schlüsselfeld, der Frankenmeute.

Entwickelt hat sich ihre Begeisterung für das in Deutschland eher seltene Instrument (circa 100 Trompebläser) aus der Reiterrei. "Turnierreiten fand ich blöd, einfach in der Gegend herumreiten langweilig, also haben wir die Schleppjagd für uns entdeckt zu der die Verständigung mit der Trompe einfach dazugehört", erzählt Frauke Zuber. Bei der Schleppjagd mit Hunden und Pferden wird eine künstliche Spur gelegt, die die Hundemeute aufzunehmen hat. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einer Hetzjagd, die in Deutschland schon lange verboten ist, nur das es kein Töten von Tieren gibt, es einzig und allein um den Spass geht.

"Überliefert sind rund 75 Signale der Trompe, die Situationen oder Tiere beschreiben, mit denen sich die Reiter während der Schleppjagd verständigen", so die passionierte Reiterin Zuber. Vom reinen Verständigungsinstrument zum Musikinstrument hat sich die Trompe wiederum aus ganz pragmatischen Gründen entwickelt. "Damals wie heute, wollte man nach der Jagd nicht gleich nach Hause, sondern zunächst noch etwas feiern, so schrieben die Oberjäger der Könige, Stücke für die Trompe für fünf bis sieben Bläser", erklärt Frauke Zuber die Entwicklung des Signalhorns zum Musikinstrument. Es gab Stücke zu Ehren von Personen wie Marie Antoinette oder Wilhelm Tell oder auch über Landschaften. Kirchenmusiker schrieben hauptsächlich Stücke für Hubertusmessen.

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