Der Literarische Frühling in der Würzburger Stadtbücherei startet am 26. März

von sw (erschienen in Ausgabe 3/2019)

Am 13. April lädt die Stadtbücherei Würzburg ab 14 Uhr im Max-Dauthendey-Saal zum literarischen Speeddating zum Thema Japan.Mit ihrem aktuellen Roman „Geisterbahn“ eröffnet die Buchpreisträgerin Ursula Krechel in diesem Jahr am 26. März den Veranstaltungsreigen des traditionellen Literarischen Frühlings in der Würzburger Stadtbücherei im Falkenhaus und komplettiert damit ihr breit angelegtes Epochenbild über die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt.

Eindringlich und teilnahmsvoll folgt sie den Lebensspuren der Opfer und schafft aus historischen Zeugnissen ein bewegendes Bild deutscher Geschichte, deren Folgen und Nachwirkungen bis heute reichen.  

Satirischer Blick

Er ist ein Garant für anspruchsvolle und vergnügliche Unterhaltung: Am 2. April gibt es ein Wiedersehen mit dem 1996 aus dem Irak geflohenen Literaten Abbas Khider. Sein Buch „Deutsch für alle“ ist ein Trostbuch für alle Deutschlernenden und deren Angehörige. Und es ist ein herrlicher Spaß auch für alle, die glauben, die deutsche Sprache bereits zu kennen. Provokant und erhellend gelingt Abbas Khider dabei auch ein satirischer Blick auf die deutsche Gesellschaft.

Bettina Wilpert, die 2018 den ZDF-Aspekte-Literaturpreis für das beste Debüt erhielt, ist am 9. April in der Stadtbücherei zu Gast: Mit im Gepäck hat sie die Geschichte von Anna und Jonas, die in Leipzig studieren, sich mögen, aber nicht lieben. Sie haben Sex miteinander. Später wird Anna klar, dass sie von Jonas vergewaltigt wurde. Dieser streitet die Anschuldigung vehement ab, für ihn war es einvernehmlicher Sex. „Nichts was uns passiert“ ist ein inhaltlich wichtiger und stilistisch bemerkenswerter Roman über die Auswirkungen von Sexueller Gewalt, politischer Korrektheit und der #MeToo-Debatte auf Mensch und Gesellschaft.

Die japanische Literaturlandschaft ist vielseitig und beeindruckend – in Deutschland abseits großer Namen wie Haruki Murakami aber nicht sehr präsent. Dabei gibt es vieles zu entdecken, vielleicht am 13. April ab 14 Uhr im Max-Dauthendey-Saal zum literarischen Speeddating zum Thema Japan. Lektorin und Literaturveranstalterin Malu Schrader stellt in zwei Stunden rund 20 japanische Bücher vor: Die Bandbreite reicht von aktuellen Krimis und uralten Geschichten, über Unterhaltendes und Skurriles bis zu Romanen, Graphic Novels und Gedichtbänden.

Mit ihrem neuen Roman „Die Liebe im Ernstfall“ kommt am 16. April die renommierte Autorin Daniela Krien in die Stadtbücherei: Sie heißen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzt. Sie sind aufgewachsen in den Grenzen der DDR. Wo vorher die Mauer und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Daniela Krien erzählt von fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht.

Direkt nach der Leipziger Buchmesse bietet Literaturwissenschaftlerin Dr. Isabel Fraas darüber hinaus am 29. März um 19 Uhr ihre Sicht auf die literarischen Neuerscheinungen an und präsentiert ausgewählte interessante und viel versprechende Titel. Die Veranstaltungen des Literarischen Frühlings beginnen um 20 Uhr im Lesecafé der Stadtbücherei am Marktplatz. Einlass ist ab 19.15 Uhr. Die Veranstaltung am 13. April beginnt bereits um 14 Uhr. Kartenreservierungen sind per Telefon, Fax oder E-Mail möglich. Die Reservierung gilt nur für fünf Tage.

Bildnachweis: Stadtbücherei Würzburg

Anzeigen