Moby

von Frank Paulus/Stadtbücherei Würzburg

Tony, ein rastloser Medienmogul, seine Frau Coco, eine sensible Psychologin, und deren Tochter Mariella fahren nach Südfrankreich ans Mittelmeer in den Urlaub. Tony liebt Melvilles „Moby Dick“ und liest Mariella immer und immer wieder daraus vor. Liebevoll nennt er sie daher Moby. Zusammen verbringen die drei unbeschwerte Tage in einem Haus an der Küste. Bis eines Tages, mit dem Aufkommen eines Unwetters, eine zwielichte Gestalt auftaucht. Der starke Einfluss, den Tony bisher auf seine Tochter hatte, schwindet und nichts wird mehr so sein, wie es begonnen hatte. ..

Gisela Stelly erzählt mit Moby die Geschichte einer Initiation, in deren Mittelpunkt eine Vater-Tochter-Beziehung steht. Der Autorin und Filmemacherin Stelly gelang mit „Moby“ eine facettenreiche Geschichte, die durch die knapp und energisch vorwärts drängende Erzählweise einen unglaublichen Sog entwickelt. In einer eleganten Sprache schildert Gisela Stelly, wie eine Familie gerade noch an einer Katastrophe vorbei schrammt und die Tochter Mariella die erste Liebe erlebt. Moby ist eine dichte, vom Sonnenlicht durchflutete Erzählung, die am Horizont dunklen Wolken vorbeiziehen lässt. Man kann „Moby“ getrost als weibliches Pedant zu Charles Simmons „Salzwasser“ verstehen.

INFO:
Gisela Stelly:
Moby Marebuch Verlag
€ 18,00

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