In „Jenseits des Spessarts“ kehrt Günter Huths Protagonist Simon Kerner zurück

von sek (erschienen in Ausgabe 07/2020)


Nach dem dramatischen Tod seiner Lebensfährtin Steffi im Zuge seiner Ermittlungen hatte Oberstaatsanwalt Simon Kerner dem Spessart und Deutschland den Rücken gekehrt.


Nach gut fünf Jahren hatte er sich mit neuer Lebensgefährtin ein Leben als Chef einer Wildererbekämpfungstruppe auf einer Rangerstation in Südafrika aufgebaut, als die Ursache für die Abgeschlagenheit seiner kleinen Tochter Clara gefunden wird: Leukämie. Die Hoffnung auf das Bekämpfen des Krebsleidens lässt die kleine Familie nach Unterfranken zurückkehren.

Während Theresa ihrer Tochter bei der Therapie beisteht, knüpft Simon Kerner an seine alten Verbindungen an: Für seinen langjährigen Freund Eberhard Brunner, Leiter der Mordkommission in Würzburg, ist es selbstverständlich, dass er den nach einer neuen beruflichen Herausforderung suchenden ehemaligen Weggefährten bei sich in der Wohnung aufnimmt. Was sich zunächst als Erleichterung anlässt, können sich die Krimifans von Günter Huth denken, bekommt schnell eine andere Dynamik. Just vor Kerners Ankunft war Brunner zum Leiter einer Sonderkommission ernannt worden, deren Mission es ist, die Machenschaften zweier rivalisierender, mächtiger arbischer Clans aufzudecken und zu beenden. Zu diesem Zwecke hatte man Eberhard Brunner als neuen Chef den jünst zum Staatsminister im Innenministerium berufenen Dr. Christian Haenisch zur Seite gestellt. Beiden sollen den Kampf gegen die bandmäßige Schwerkriminalität aufnehmen.

Es dauert nicht lange, da wird Simon Kerner in die Machenschaften der Clans verstrickt, entgeht nur mit großem Glück einem Anschlag, der Brunner galt, und stößt durch Zufall auf eine entführte arabische Frau, die Tochter eines der Clanchefs, die wenig später Opfer eines Ehrenmordes wird. Als Staatsminister Haenisch selbst auf brutalste Weise zu Tode kommt, fällt der Verdacht auf Brunner, mit dessen Waffe sein Chef erschossen wurde. Schnell wird klar, dass es bei der Polizei und im Ministerium Maulwürfe geben muss, die die Clans gegeneinander aufhetzen, falsche Fährten legen und vor nichts zurückschrecken. Ein kaum überschaubares Blutbad, dem auch eigentlich Unbeteiligte zum Opfer fallen, ist die Folge. Simon Kerner steht allesdings eher am Rande der Ermittlungen, die einen tragischen Ausgang nehmen. Am Ende wird klar - man hat es vermutet - wer die Fäden aus machthungrigen Gründen die ganze Zeit in der Hand hatte.

Bildnachweis: Echter Verlag

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