Seit zehn Jahren überzeugt das Weingut Hirn mit Kunst, Wein und Leckereien

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 9/2013)

Die Formen des „Weinparadies“ sind alles andere als alltäglich. Gerade Linien oder Sterilität sucht das Auge vergebens.

In leuchtenden Farben strahlt das „Weinparadies“ auf Untereisenheim herab. Leidenschaftliches Rot, ein tiefes Blau und warme Orangetöne schaffen eine atemberaubende Stimmung.

Seit zehn Jahren steht dieses architektonische Juwel in den Hügeln des fränkischen Weinlandes.

Hier, in seinem wahr gewordenen Jugendtraum, verbindet Kellermeister und Weintechniker Matthias Hirn Tradition, Kunst und Moderne. Dass das ungewöhnliche Gebäude seit September 2003 überhaupt dort steht, ist jedoch eine längere Geschichte.

Genau genommen ist es einem Erlebnis zu verdanken, das Hirn bereits als 20-Jähriger hatte. Damals fiel dem jungen Mann ein Architekturbuch in die Hände. Als er später Friedensreich Hundertwasser auch noch persönlich kennen lernte, war es ganz um ihn geschehen.

Bereits 1998/99 entstand das Konzept des heutigen „Weinparadieses“. Unter der Ägide des Hundertwasser-Freundes Heinz M. Springmann wurde ein in Europa einzigartiges Weingut geschaffen.

Wenn auch nicht ohne Hindernisse. Denn nach dem Tod des österreichischen Künstlers war zunächst gar nicht klar, ob der Bau überhaupt weiter gehen durfte. Am Ende lief doch alles glatt.

Heute ist das Weingut eines von nur rund 35 Bauten weltweit, die mit der markanten Architektur ausgestattet sind. „Natürlich ist das polarisierend“, weiß auch der Hausherr. Die Begeisterung überwiege aber deutlich. Und die bleibt nicht bei der Optik stehen.

Seit den Anfängen bietet das Weingut im April, Mai sowie im Oktober, November gemütliche Stunden in der hauseigenen Heckenwirtschaft. Abgerundet wird das Angebot durch zahlreiche Events, die für Abwechslung im Kulturkalender sorgen.

Dazu gibt es Weine aus ökologischem Anbau. Besonders stolz ist das Team auf einen Ehrenpreis der Fränkischen Weinprämierung für herausragende kontinuierliche Leistungen im Jahr 2011.

„Dieser Preis“, so Hirn, „stellt heraus, wie außerordentlich wichtig dem Weingut Qualität ist. Sie ist die Basis.“

Mit einem guten Glas in der Hand sollen die Gäste hier oben abseits des Getümmels die Seele baumeln lassen.

Zum Jubiläum eignet sich dieses bestens, um erneut in eine Ausstellung mit Originalgraphiken von Hundertwasser einzutauchen.

INFO: www.weingut-hirn.de

Bildnachweis: Matthias Hirn

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