Leporello im Gespräch mit Oecotrophologin Birte Willems aus Esselbach

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 5/2016)

Erstmalige Erwähnung findet Spargel in den Aufzeichnungen rund um den griechischen Arzt Hippokrates (ca. 460. V. Chr.), auf den heutzutage noch alle Mediziner schwören.

Er stellte die blutreinigende und harntreibende Kraft der getrockneten Wurzel in den Vordergrund. Und später wurde Spargel in den Klostergärten als Heilpflanze angebaut zur Unterstützung der Leber-, Lungen- und Nierenfunktion.

Viele Mythen ranken sich um das königliche Gemüse. Unbestritten ist aber eins: Spargel ist gesund! Wie gesund, das wollten wir von Oecotrophologin Birte Willems wissen...

Oecotrophologin Birte WillemsBirte Willems (BW): „Neben den wichtigen Vitaminen A, B, C, E und K enthält das Gemüse viele Mineralstoffe. So ist das enthaltene Kalzium beispielsweise wichtig für gesunde Zähne und Knochen, Kalium unterstützt das Herz-Kreislaufsystem. Folsäure, die sich ebenfalls in Spargel findet, ist an unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Aufgrund seines Kalium-Gehalts (200 mg/100 g) und der reichlich enthaltenen Asparaginsäure wirkt Spargel harntreibend. Die im Spargel enthaltenen Ballaststoffe sättigen nicht nur, sondern sind auch wichtig für die nützlichen Darmbakterien.

Eine Portion Spargel (500 g) deckt den täglichen Bedarf an Vitamin C und Folsäure und zu 40% den Bedarf an den Vitaminen B1 und B2“.

Leporello (L): Im Mittelalter wurde Spargel als Potenzmittel propagiert... Ist da was dran?

BW: „Wegen seiner phallusähnlichen Optik wird dem Gemüse schon immer eine Lust steigernde Wirkung nachgesagt. Spargel enthält zwar unter anderem Vitamin E, das die Libido steigern soll... Aus ernährungsphysiologischer Sicht kann man aber über Spargel gar nicht genug Vitamin E aufnehmen, damit es Wirkung zeigen könnte... Das gleiche gilt für die Empfängnisverhütung. Das sind meiner Meinung nach alles Mythen.

L: Spargel als Gemüse zum Abnehmen - inwiefern stimmt das ?

BW: „Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser und hat mit 18 Kilokalorien pro 100 Gramm kaum Kalorien. Außerdem liefern 500 g Spargel gut 6 g sättigende Ballaststoffe. Häufig wird Spargel als Gemüse zum Abnehmen beworben. Da Spargel jedoch nur die Wasserausscheidung ankurbelt, ist der Gewichtsverlust nur von kurzer Dauer. Fettpölsterchen bringt Spargel allein nicht zum Schmelzen.

Das Interview mit der Leiterin der Örtlichen Gruppe des Berufsverbandes Oecotrophologie e.V. in Würzburg, Birte Willems, führte Leporello-Chefredakteurin Susanna Khoury.

Bildnachweis: Foto Birte Willems Berufsverband Oecotrophologie e.V. Würzburg, Foto Springtime Stadt Schrobenhausen

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