Regina Frisch beschäftigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt mit Kulturgeschichte aus der Küchenperspektive

von Michaela Schneider (erschienen in Ausgabe 3/2021)

„Mit Kochbüchern lässt sich Kulturgeschichte erzählen“, sagt Regina Frisch aus Theilheim.

Die promovierte Germanistin untersuchte dafür die mehr als 56 Auflagen des „Bayerischen Kochbuchs“. Sie schaute zudem auf Kriegskochbücher des Ersten Weltkriegs und beschäftigt sich neuerdings mit „Kolonialgeschichte aus der Küchenperspektive“. Zwei umfassende Publikationen sind bis heute entstanden, daneben konnte Frisch erste Forschungsergebnisse bereits vor einem Jahrzehnt in ihrer vom Staatsministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Ausstellung „Das Bayerische Kochbuch als Quelle der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts“ präsentieren.

Und, wenn nicht Corona wäre, hätte sie 2020 wohl etliche kulturgeschichtliche Vorträge gehalten „ResteFerwertung“ überschreibt die 59-Jährige auf der gleichnamigen Website ihre Arbeit, „weil ich alte Kochbücher als Zeitzeugen verwerte und weil das R und das F meine Initialen sind“. Für ihre 236-seitige „Biografie eines Kochbuchs. Das Bayerische Kochbuch erzählt Kulturgeschichte“ verglich die Autorin seinerzeit Rezepte aus sämtlichen Auflagen. Mit Knochenbrühe, Krebssuppe und Kalbskopf macht sie Geschichte greifbar. Neben dem Wandel der Rezepte an sich ist zu erfahren, wie sich Ernährungslehre, Politik, Technik und Design in mehr als hundert Jahren veränderten.

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www.resteferwertung.de

Bildnachweis: Michaela Schneider

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