Frankenfrüchtchen mit fränkischer
Mirabelle sind eine Granate,
sagt Volker Müller, Bäckerund
Konditormeister aus Hergolshausen.
Frankenfrüchtchen sind
eine von den 25 Pralinensorten, die
der 39jährige eigenhändig herstellt
und in seinem Geschäft verkauft.
„Engelbertz Outbeck Conditorei“
nennt er seinen Laden im unterfränkischen
600-Seelendorf. Dort
kaufen die Leute frisches Brot und
knusprige Brötchen, bestellen buttercremige
Hochzeits- und schokosahnige
Kommuniontorten und
staunen darüber, das dem „SchokoWerker“
- wie er auf der Homepage
(www.outbeck-conditorei.de)
bezeichnet wird, - immer wieder
etwas Neues einfällt. In breitestem
Unterfränkisch erzählt der von
seiner Arbeit und den Gestaltungsmöglichkeiten,
die Schokolade bietet.
Eine diffizile Arbeit sei das, weiß
er, die die richtige Schokoladentemperatur,
Geduld und viel Gefühl
verlangt und die er im eigenen
Familienbetrieb - seine Frau Babs
ist Werbekauffrau und kümmert
sich um Gestaltung, Werbung und
Etiketten - aus purer Lust an Leben
und Beruf herstellt. In der Backstube
stehen ihm ein Bäcker und ein
Auszubildender zur Seite. Bevor
Volker Müller 1998 die väterliche
Traditionsbäckerei übernommen
hat, hat er sich die Welt gründlich
angeschaut. Nach der Ausbildung
im Würzburger Café Kies arbeitete
er unter anderem als Patissier im
Hotel Steigenberger in Düsseldorf
und entdeckte auf seinen Reisen
quer durch die Welt auch Ecuador,
das Land, aus dem er heute seine
Kakaobohnen bezieht. Die Firma
Pacari, die biologisch und sozial arbeitet
und durch ihre Projekte 600
Familien unterstützt, war erster Importeur
nach Deutschland für hochwertige
Schokolade. Die braucht
Müller, wenn er um die Weihnachtszeit
eigenhändig täglich seine
Pralinen produziert. 1,1 Tonnen
gehen im November und Dezember
über den Ladentisch, in den Sommermonaten
dagegen gibt es keine.
Müller legt Wert darauf, saisonal zu
arbeiten. So fabriziert er Krapfen nur
in der Faschingszeit und Osterhasen
zu Ostern. Dafür, dass er laut Regierungspräsident
Beinhofer „wendig,
witzig und widersprüchlich“ ist, hat
Volker Müller, der in seiner Freizeit
klassische Volksmusikstücke neu
entdeckt und die fränkische Band
„häisd‘ndaisd vomm mee“ gegründet
hat, 2008 den Frankenwürfel
verliehen bekommen.