Die Emilia Romagna zählt zu einer der reichsten und vielfältigsten Regionen Italiens

von al/sek (erschienen in Ausgabe 4/2010)

Das Stadtbild Ferraras wird von einer mächtigen Burganlage, dem früheren Sitz der Este, beherrscht.Für viele verbindet sich die Emilia Romagna mit der weiten fruchtbaren Poebene und dem „Teutonengrill“, sprich dem Sommerurlaub an der 120 Kilometer langen Adriaküste. Autoliebhaber mögen an Ferrari und dem „Großen Preis von Imola“ denken. Die angenehmsten Überraschungen sind bekanntlich die Unerwarteten und für den Besucher der Emilia Romagna gibt es keine größere Überraschung als zu entdecken, welche unglaubliche Schönheit diese Region bietet. Im Süden wird die Emilia vom Apennin begrenzt: Zunächst in sanften Hügeln, später dann bis rund 2000 Meter ansteigend, liegt hier die „Strada die Castelli“ mit unzähligen Burgen, welche die bedeutungsvolle Geschichte des Landes zeigen. Unter ihnen ist Canossa, eine der wichtigen Begegnungsstätten deutscher Geschichte. Die Region verfügt in ihren geschichtsträchtigen Städten über unzählige Schätze von historischer, künstlerischer und kultureller Art. Ihr immenses Kulturgut, ihre Vielzahl bedeutender Denkmäler und Meisterwerke der Kunst machen sie zu einer der reichsten Regionen Italiens. Es fällt schwer eine Auswahl zu treffen, sollte man in die Verlegenheit kommen, eine der vielen Perlen besonders herausheben zu müssen: Zu nennen wäre dann auf jeden Fall Modena, das die Besucher auf seiner Piazza Grande mit einem beeindruckenden Ensemble romanischer Architektur empfängt. In Parma gehören der Dom und das achteckige Baptisterium zu den eindrucksvollsten Sakralbauten der gesamten Region. In Faenza der Geburtsort der italienischen Majolika, kommen Keramikliebhaber bei einem Besuch des legendären Keramikmuseums sowie zahlreichen Werkstätten, in denen Künstler die alte Tradition lebendig halten, auf ihre Kosten. Unter allen Orten der Emilia nimmt Ferrara ein Sonderstellung ein, das seine Glanzzeit unter der Dynastie der Este erlebte. In Bologna befindet sich eine der ältesten Universitäten Europas. Hier kann man einen der ersten, beziehungsweise ältesten Anatomiehörsäle besichtigen. Wem das alles noch nicht genug ist: Die Emilia Romagna wird auch scherzhaft der Bauch Italiens genannt, gehört ihre Küche doch zu den besten des Landes. Nicht umsonst trägt Bologna den Beinamen „La Grassa“ - die Fette. Es empfiehlt sich ein Bummel durch die Lebensmittelgeschäfte und überbordenden Märkte - hier wird die Emilia Romagna zum Schlaraffenland! Hier kann man neben dem bekannten Parmaschinken, Parmesankäse und der Mortadella Culatello, Salsicca und Polpettone oder Tortelli, verkosten, dem echten Aceto Balsamico kosten und die besten Weine der Region entdecken: Sangiovese, Pignoletto oder Pinot Bianco buhlen um die Gunst der Freunde des guten Geschmacks. Wie in ganz Italien legt man auch hier größten Wert auf Qualität. Den Besucher erwartet keine Industrieware, sondern an die Grundsätze von Slow food angelehnt, stammen die heimischen Produkte aus kleinen handwerklichen Betrieben. Kosten kann man davon reichlich in einer der unzähligen Trattorien, Osterien und Ristoranti der Emilia- Romagna. Gastronomische Höhepunkte sind garantiert, denn Essen und Trinken wird in dieser Region zum Erlebnis.

Bildnachweis: Jendryssek

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