Jenseits der bekannten Straßen hat die Toscana noch jede Menge zu bieten

von al/sek (erschienen in Ausgabe 5/2010)

im südlichsten Zipfel der Toskana ruht das malerische Örtchen Pitigliano.Wer kennt nicht die Bilder von Zypressen- und Pinienalleen, die sich über sanft geschwungene Hügel zu einem einsam gelegenen Landhaus ziehen? Pisa mit der Piazza Miracoli und dem weltberühmten Schiefen Turm? San Gimigiano mit den Geschlechtertürmen, Lucca und seine befestigte Altstadt, Volterra und sein Römisches Theater? Siena mit seinem grandiosen Dom und dem Palazzo Publico, Florenz, die Hauptstadt der Region, mit seiner überbordenden Fülle an Kunstwerken und Museen, einsam gelegenen Klöstern oder hat von den berühmten Weinen wie Chianti, Brunello oder dem Nobile von Montepulciano gehört? Man schwört auf feinstes toskanisches Olivenöl und schon längst haben die „crostini“ oder die Wildschweinsalami Einzug gehalten in deutsche Küchen. Entdeckt wurde die Toskana in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts - seitdem boomt der Tourismus hier vom März bis Ende November. Vor den Uffizien bilden sich in diesen Monaten lange Schlangen und um einen Blick auf den berühmten David von Michelangelo in der Accademia zu erhaschen, muss man auch hier viel Geduld mitbringen. Wer der Natur den Vorzug gibt, reist im Mai, wenn Mohn und Ginster blühen und wird mit einem impressionistischen Erlebnis zwischen roten und gelben Flächen soweit das Auge blickt, belohnt. (Noch etwas) gemütlicher und ruhiger wird es, wenn man die südliche Toskana bereist. Hier gibt es Phantastisches zu entdecken, denn diese Region war die Heimat der Etrusker. Einen Besuch wert sind die Ausgrabungsstätten von Populonia oder Roselle. Erholen kann man sich in den heißen Quellen von Saturnia, die schon von den Etruskern benutzt wurden.

Einsame Strände

Wer sich zu Fuß durch das Naturschutzgebiet der Maremma macht, kann wilde Pferde und verlassene Strände entdecken. Wer es mondäner und belebter liebt, lässt sich von der Halbinsel Orbetello und dem Monte Argentario in den Bann ziehen. Von hier aus starten mehrmals am Tag Fähren auf die zauberhaften Inseln Giglio und Giannutri, die mit ihren unzähligen kleinen Buchten mit kristallklarem, smaragdfarbenem Wasser einen entspannten Urlaub weitab vom Trubel garantieren. Zurück zur Kultur: Tief im Süden, an der Grenze zu Latium, liegt das hübsche, mittelalterliche Städtchen Pitigliano wie ein träger Saurier auf einem Tufffelsen dahin gestreckt und wartet darauf, mit seinen malerischen Gässchen, Geschäften und Galerien entdeckt zu werden. In jedem Örtchen gibt es feinste Osterien und Ristorante, denn hier wird eben auch in der Küche sehr viel Wert gelegt auf Tradition. Ohne Zweifel: Die Toskana ist immer eine Reise wert! Wer mit einem Besuch liebäugelt, sollte sich ruhig einmal außerhalb der Hauptreisezeit hierher begeben, im Spätherbst etwa oder im Februar, um die Museen in Florenz in aller Ruhe zu besuchen, dann ist Kunstgenuss pur garantiert!

Bildnachweis: Jendryssek

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