Umbrien ist eine der kleinsten
der 20 italienischen Regionen
und wird das grüne Herz
Italiens genannt. Reich an Naturschönheiten
und alten Traditionen
liegt es eingebettet zwischen
Toskana, Marken und Latium.
Trüffel, Wein, die berühmten Linsen
und Würste aus Norcia, Schokolade
aus Perugia, Kunstzentren,
Berge so weit das Auge reicht, und
die Spuren Hannibals, des Hl.
Franziskus und Raffaels verbinden
sich mit ihm. In Umbriens
„sonderbar verschlungenen Gebirgen“
so schreibt Goethe bei seiner
Durchreise, ist die Natur noch
nicht zersiedelt. Umbriens Städte
sind alte Hügelstädte mit spektakulären
Ausblicken. Im Schatten
der großen und bekannten Toskana
gelegen, muss es sich aber
keinesfalls verstecken: mit den
Cascate delle Marmore besitzt
Umbrien den größten Wasserfall
Italiens, im Karst des Monte Cucco
Italiens größtes Höhlensystem
und mit dem Trasimenischen See
den größten See der italienschen
Halbinsel.
Höhepunkt einer jeden Umbrien-
Reise ist Orvieto mit seinem
gotischen Dom und den
berühmten Fresken von Signorelli
im Inneren, von denen man
sich erzählt, Michelangelo habe
auf einem Weg nach Rom diese
Arbeiten gesehen und anschließend
als Vorlagen bei der Ausmalung
der Sixtinischen Kapelle
in Rom verwendet. Assisi mit
der berühmten Mutterkirche der
Franziskaner gehört ebenso zum
Pflichtprogramm. Hier befinden
sich berühmten Fresken von
Giotto di Bondone, Inkunabeln
der europäischen Malerei. Wenige
Kilometer weiter nördlich
liegt Gubbio mit seinem phantastischen
Rathaus und dem Palazzo
Ducale, auch bekannt für den
spektakulären „Corso die Ceri“
- Umbriens tollstes Fest zu Ehren
des Heiligen Ubaldus und das seit
über 800 Jahren. Wussten Sie dass
sich in Umbrien das „Salzburg
Italiens“ befindet: Spello mit dem
„Festival die Due Mondi“. Hochkarätige
Konzerte und Opernaufführungen
werden hier Ende
Juni/Anfang Juli in dieser mittelalterlichen
Stadt geboten. Perugia,
das etruskische Perusium,
bekannte Universitätsstadt bietet
im Ambiente seines Palazzo Pubblico
eine der kostbarsten Kunstsammlungen
Italiens. Todi mit
seinen mittelalterlichen Türmen
und Gassen sowie seiner Franziskanerkirche
zählt zu den lebenswertesten
Städten der Welt. Zu
den schönsten Touren durch Umbrien
zählt der Besuch des „Tempietto
di Clitunno“ aus langobardischer
Zeit auf der Strecke von
Assisi nach Spoleto. Bei einem
anschließenden Spaziergang
durch Spoleto empfiehlt sich die
Besichtigung des Domes und der
Römischen Brücke und am Nachmittag
ein Ausflug ins Valnerina
-Tal. Hier kann man der Abtei
von San Pietro in Valle einen Besuch
abstatten oder nach Castelluccio
im Parco die Monti Sibillini
hinauffahren. Auf 1400 Metern
Höhe hat man hier den phantastischen
Blick auf die berühmten
Linsenfelder. Apropos mangiare:
Neben der erwähnten lenticchie
(Linsen) mit ihrem einzigartigen
nussigem Geschmack, sind es
Trüffel und porcini und die aus
Norcia stammenden Würste und
Schinken oder Spanferkel, die die
umbrische Küche bestimmen.
Und dazu gehört ein guter Wein.
Umbrische Weine galten bisher
nicht als die besten Italiens. Bekannt
war der „Orvieto Classico“,
den man eher als anständig, denn
als fein bezeichnete. In den letzten
Jahren gelang es jedoch in die
Riege der besten Kreszenzen Italiens
aufzusteigen. Kurzum: Mit
Umbrien reist man in eine der
schönsten und immer noch relativ
ruhigen Regionen Italiens, im
Westen ein bisschen Toskana, im
Osten ein bisschen Marken und
im Süden schon römisch. Vielleicht
macht das die Region so
göttlich, stammt doch von hier
aus Perugia der Maler Perugino,
Lehrer des Raffael. Buon viaggio!