Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier über Pro und Kontra des trendigen Durstlöschers

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 7/2016)

Wasser ist Lebenselixier. Abwechslungsreiche Varianten wie Gurken, Ingwer-, Zitronen- oder Orangenwasser kann man selbst herstellen und sind garantiert nicht langweilig.„Infused Water“ – auf neudeutsch „Wasser mit Geschmack“ liegt voll im Trend. Es ist nicht so „langweilig“ wie pures Wasser und noch dazu ja so gesund!?

Die Stiftung Warentest hat 25 „Wasser mit Geschmack“ aus Supermarktregalen getestet und kam zu dem Ergebnis: viel zu viel Zucker, zu wenig Frucht und insgesamt viel zu teuer.

Keines erhielt die Note „sehr gut“ oder „gut“, fünf Wasser schnitten sogar mit „mangelhaft“ ab.

Bis zu 23 Stück Würfelzucker in einer 1,5 Liter Flasche Geschmackswasser ergab die Prüfung, also alles andere als gesund.

„Generell schlecht sind Wasser mit Geschmack nicht, wenn man sie selbst herstellt und auf die Auswahl der Zutaten achtet“, sagt Uschi Strohmeier Ernährungsberaterin aus der Theater Apotheke in Würzburg.

Süße Früchte sind tabu, da diese Fruchtzucker ans Wasser abgeben und es so bei jedem Glas zu einer Insulinausschüttung im Körper kommt (Risikofaktor für Typ2 Diabetes).

Dagegen Zitrone, Orange, Gurke, Ingwer, Minze, Rosmarin, Basilikum oder Salbei sieht Uschi Strohmeier als geeignete „Infusion“ stillen Wassers an.

Quellwasser pur hält sie trotzdem nach wie vor für das gesündeste Getränk, da hier die meisten „Informationen“ und Nährstoffe enthalten sind.

Gegen drei, vier Glas selbst hergestelltes „Infused Water“ am Tag mit den richtigen Zutaten hat sie aber nichts einzuwenden.

Gerade im Sommer, wenn draußen die Temperaturen steigen, braucht der Mensch mehr Flüssigkeit. Die erforderliche Flüssigkeitszufuhr hängt von Faktoren wie „Alter“, „Körpergewicht“ oder „Bewegung“ ab.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich zu trinken.

„Wir Menschen bestehen zum größten Teil aus Wasser, Säuglinge bis zu 80 Prozent, Erwachsen noch bis zu 70 Prozent. Wasser ist Kühlund Transport- und Heilmittel in unserem Körper“, so Strohmeier.

In der menschlichen Zelle seien rund 55 Prozent Wasser, extrazellulär, also in Knochen, Bindegewebe, Speichel, Blut oder Augen rund 45 Prozent.

Nicht länger als drei Tage kann der Mensch ohne Wasser überleben. Es ist für fast alle Funktionen im Körper lebensnotwendig.

„Durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, könne man entgiften, Stress abbauen, Gedächtnis und Konzentration fördern und Krankheiten vorbeugen, so die Ernährungsexpertin.

Natürliche Ingredienzen im Wasser können das Ganze unterstützen, wie Ingwer, der reich an Mineralstoffen ist, die Fließeigenschaft des Blutes verbessert und die Magensaftproduktion anregt, Zitronenmelisse, die gut für die Nerven ist oder Gurke, die nachgewiesenermaßen entschlackt, führt Uschi Strohmeier einige Beispiele an.

Am besten geeignet für „Infused Water“ sind stilles Mineralwasser oder Quellwasser, vorzugsweise aus Glasflaschen.

INFO:
Limonenwasser
Rezept für 1,5 Liter stilles Wasser:
zwei kleine Zitronen eine Limette,
zwei Stiele Zitronenmelisse
fünf Stiele Zitronenthymian
Zubereitung: Die Kräuter mit einem Bindfaden fixieren und nach 10 Minuten aus dem Wasser nehmen.

Bildnachweis: Susanna Khoury

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