Im Gespräch mit Uschi Strohmeier über die Bedeutung von Vitamin D

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 10/2014)

Mal ehrlich, werden Sie gleich sagen, auf was soll ich denn noch alles achten?

Dachte ich zuerst auch, als mir meine Ärztin vom Vitamin D erzählte.

Normalerweise hören davon Frauen erstmals in den Wechseljahren, da es hier besonders in den Fokus rückt.

Zudem wird der präventive Bluttest von der Krankenkasse nicht bezahlt, also eine weitere Hürde...!

Dennoch entschied ich mich dazu, die 25 Euro zu investieren und mein Vitamin D checken zu lassen.

Das Ergebnis war erschreckend: Extrem mangelhaft!

Ein Wert zwischen 30 bis 50 (nanogramm/ml) ist bei einem hellen Hauttyp in unseren Breiten normal, ich hatte nur 5,6! Nun begann ich zu recherchieren, welche Aufgaben Vitamin D im Körper wahrnimmt und ob das Vitamin, das ich vorher noch nie wahrgenommen hatte, wirklich relevant ist.

Zusammenfassend kann ich vorwegnehmen, es ist extrem wichtig!

Das bestätigte mir auch Uschi Strohmeier aus der Theater-Apotheke in Würzburg, die seit vielen Jahren die mittel- und langfristigen Auswirkungen eines Mangels bei ihren Kunden begleitet.

„Erste Anzeichen eines Vitamin D-Mangels sind Stimmungsschwankungen, Sturzanfälligkeit, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit oder Allergien, letzendlich ist der Mangel für eine Vielzahl von schwerwiegenden Erkrankungen verantwortlich“, so Strohmeier.

Ein Vitamin D Mangel entsteht vor allem durch zu wenig Sonnenlicht. Das fettlösliche Vitamin D, das einem Prohormon entspricht, wird zu 80-90 Prozent mit Hilfe von UVB-Strahlen vom Körper gebildet.

Schreibtischtäter jedweder Couleur, alte und kranke Menschen, die wenig nach draußen kommen und Personen, die aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit teilweise bis ganz verschleiert sein müssen oder Patienten mit chronischen Darmerkrankungen sind die Haupt-Risikogruppen.

Die fehlende Sonnenlichtzufuhr, die wir durch Cremes mit hohen Lichtschutzfaktoren im Sommer auch noch hemmen, führt zu einer Kettenreaktion im Körper.

„Das UVBLicht, das über die Haut resorbiert wird (20 Minuten am Tag reichen) regt den komplizierten, körpereigenen Syntheseweg von Vitamin D in Leber und Niere an.

Der Darm setzt das gebildete Vitamin D dann frei, erklärt Uschi Strohmeier den Sachverhalt. Wer den Sommer über genügend an der Sonne war, hat also -simpel ausgedrückt- einen körpereigenen Speicher für Regentage und vielleicht sogar so viel übrig, um ohne Substituierung durch Vitamin-Präparate über den Winter zu kommen.

Geringfügige Schwankungen können aber auch über die Ernährung ausgeglichen werden.

„Zu den Nahrungsmitteln, die reich an Vitamin D sind, gehören: Aal, Lachs, Hering, Nüsse, Shitaki- Pilze, Fenchel oder auch Brokkoli,“ sagt die Ernährungsexpertin Uschi Strohmeier.

Bei schwerem Vitamin D-Mangel, wie der, der bei mir angezeigt war, helfen nur noch hochdosierte Vitamin D-Präparate aus der Apotheke, die erst einmal den Speicher soweit auffüllen, dass mittel- und langfristige Krankheitsbilder, die daraus resultieren können, vermieden werden.

Bildnachweis: Khoury

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