Ein Gespräch mit Uschi Strohmeier über „Mood-Food“ – Essen fürs Gemüt

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 07/2020)

„Die „Zwischenmahlzeit“ ist eine unsinnige und „neue“ Erfindung, die dick macht. Wir kennen von je her Frühstück, Mittag- und Abendessen, dabei sollten wir es belassen“,, sagt Uschi Strohmeier. Einmal pro Woche sei zudem ein Fastentag angeraten, dadurch verlangsame sich der Stoffwechsel: „Serotonin und Co bleiben länger im Gehirn und machen uns glücklicher!“
Der „Schlüssel zum Glück“ ist der körpereigene Neurotransmitter Serotonin.


Das „Glückshormon“ wird im Gehirn produziert, kann aber nicht direkt über die Nahrung aufgenommen werden, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann“, weiß Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier. Daher sei der „Schlüssel zum Glück“ der Eiweiß-Baustein Tryptophan, eine Vorstufe des Serotonins, der die Blut-Hirn-Schranke mühelos durchdringe und im Gehirn dann zu Serotonin umgewandelt werde, so die Fachfrau aus der Theater-Apotheke in Würzburg. Daher funktionierten die als „Mood-Food“ gelisteten Lebensmittel wie Chili, Ingwer, Beeren, Haferflocken, Vanille, Fisch, dunkle Schokolade, Bananen, Nudeln oder Nüsse oft nur in Kombination mit anderen Bausteinen.

„Um also innere Ruhe zu finden, so dass der Blutdruck, die Darmbewegung, die Körpertemperatur, die Gelassenheit, Fahrt aufnehmen, sollte man Lebensmittel mit beidem, Serotonin und Tryptophan, verzehren, zum Beispiel warme Milch mit Honig, Walnüsse mit Bananen und Quark, Nudeln mit Parmesan oder etwa Joghurt mit Haferflocken und Himbeeren“, erklärt Strohmeier. Körperliches Wohlbefinden stellt sich oft auch direkt nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln ein. Warum macht „süß“ auf Dauer nicht lustig, warum ist der Schein trügerisch, wollten wir von der Vitalstoffberaterin wissen? „Ein übermäßiger Konsum von Süßem ist auf vielen Ebenen ungesund und kontraproduktiv.

Es ist erwiesen, dass unmittelbar nach dem Verzehr von Süßem der Blutzucker rasch ansteigt und sich kurzfristiges Wohlergehen einstellt, das jedoch schnell von Müdigkeit überschattet wird.“ Dann falle die Konzentration ab und der Körper verlange in Kürze erneut nach Zucker. Der damit verbundene Heißhunger erweise sich als Bumerang, so die Ernährungsexpertin. Aber nicht nur von den Inhaltsstoffen hängt es ab, ob Essen glücklich macht, sondern auch von anderen Komponenten wie Umgebung, Gesellschaft, Vorlieben und der Farbe des Essens. Das stimme, meint Uschi Strohmeier. Essen allein mache nicht glücklich, „wichtig ist auch wie es auf dem Teller angerichtet ist, in welcher Gesellschaft man isst, und ob das Umfeld harmonisch daherkommt“. Na dann, guten Appetit!

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www.theater-apo.de

Bildnachweis: Susanna Khoury

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