Vitalstoffberaterin Uschi Strohmeier über die heilende Wirkung essbarer Blüten

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 05/2021)

Sekundäre Pflanzenstoffe sind nicht nur für Farbe und Geruch von Blumenblüten verantwortlich, sie zeigen auch unterschiedlichste Auswirkungen auf den menschlichen Körper (von beruhigend über blutreinigend bis Immunsystem stärkend). Die gesundheitsfördernde Wirkung von Blüten kannten bereits Griechen, Römer und Azteken. Auch die ­Universalgelehrte Hildegard von Bingen verwendete im 12. Jahrhundert essbare Blüten für ihre Kräutermedizin. Leporello hat sich deswegen mit Vitalstoffberaterin Uschi Strohmeier über die heilsame Pracht von der Blumenwiese unterhalten.

Die Expertin aus der Theater-Apotheke in Würzburg weiß: „Gänseblümchen machen sich gut im Salat und regen den Stoffwechsel an, die Gerb- und Bitterstoffe der Kornblumen wirken sich positiv auf die Verdauung aus und verschönern nahezu jedes Gericht auf dem Teller, Lavendelblüten als essbare Deko auf Ziegenkäse oder im Joghurt sind ein natürliches Antidepressivum, Ringelblumenblüten etwa als Tee aufgegossen sorgen für die Blutreinigung und die Blüten der Taglilie zum Beispiel zu Spargel genossen, bergen Antioxidantien, Vitamin C und das Provitamin A in sich!“ Der Geschmack der essbaren Blüten ist ganz unterschiedlich. Gänseblümchen schmecken nussig, sauer eingelegt nach Kapern, Veilchen nach Vanille, Fenchelblüten nach Lakritz, Löwenzahnblüten würzig bis bitter und Ringelblume fruchtig. Nicht alle Blüten sind essbar, aber viele. Daher sei es wichtig, so Strohmeier, sich vorher schlau zu machen, bevor man diese seinen Gästen kredenzt. Zu beachten gelte außerdem, so die Vitalstoffberaterin: „Nicht direkt an einer vielbefahrenen Straße Blumen pflücken, immer unbehandelte Blüten kaufen oder am besten welche aus dem eigenen Garten nehmen.“

Apropos eigener Garten, der biete sich für ein „gesundes Blumenbeet“ geradezu an, etwa für Kapuzinerkresse, die durch ihre Senföle blutreinigend und ein Bakterienkiller sei, Borretsch, dessen Schleimstoffe beruhigen und zur Entgiftung beitrügen oder Gartensalbei, dessen Inhaltsstoffe dem körpereigenen Östrogen ähnlich seien und daher vor allem in der Menopause hilfreich sein könnten. Die Ernährungsberaterin weist aber auch darauf hin, dass zum Beispiel Schwangere nicht alle Blüten essen dürften. „Auch sollten die Blüten immer erst kurz vor der Verarbeitung frisch gepflückt werden, da sie sonst nicht nur an Aussehen verlieren, sondern auch bitter schmecken und nach Entledigung der Stile und Blätter sollte noch der Insektenbefall geprüft werden“, so die Expertin. Dann stünde einem bunten Teller mit gesunder Blütenpracht nicht mehr im Wege!

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www.theater-apo.de

Bildnachweis: Susanna Khoury

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