Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier über angeratene Lebensmittel bei Pollenalarm

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 03/2020)

„Prinzipiell kann jedes Nahrungsmittel ein Allergen sein, die Entwicklung einer Allergie ist immer abhängig von der zugeführten Dosis und manchmal nicht vom Lebensmittel an sich, sondern etwa von Zusatzstoffen in Fertig­produkten,“ so Uschi Strohmeier.
Im Frühjahr sprießt und blüht alles. Was für die einen Segen ist, ist für Allergiker Fluch. Zwischen 15 und 40 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben saisonale Rhinitis, also Heuschnupfen. Wenn der Pollenflug einsetzt, werden die Augen, Nasen und Bronchien von Allergiker aktiv, was Betroffene je nach Schwere der Symptome zu Nasenspray, Augentropfen bis hin zu Antihistaminika (Rezeptorenblocker, der den körpereignen Bodenstoff Histamin abschwächt) greifen lässt. Mit völlig natürlichen „Antiallergika“ könne sich jeder Heuschnupfen-Patient aber auch selber versorgen und zwar auf seinem Teller.

Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier aus der Theater-Apotheke in Würzburg kennt die richtige Auswahl an Lebensmitteln, die Heuschnupfen-Geplagte am besten schon vor dem Allergieausbruch (bis zu drei Monate vorher könne sinnvoll sein) zu sich nehmen sollten: Brokkoli etwa. Das Kohlgemüse aus der Kreuzblütlerfamilie könne aufgrund seiner antioxidativ wirkenden Inhaltsstoffe und seines hohen Vitamin C-Gehaltes und seiner B1-, B6-, Calcium- und Zink- Ingredienzen Entzündungen der Atemwege lindern, so die Fachfrau. Apropos entzündungshemmendes Vitamin C, hier seien die schwarze Johannisbeere oder auch Zitrusfrüchte, wie Orangen, Mandarinen, Zitronen oder Limetten gute Lieferanten, sagt Uschi Strohmeier.

Wann immer „Anti-Heuschnupfen-Ernährung“ propagiert wird, steht die Brennnessel ganz oben auf der Liste. Eigentlich komisch, da Brennnesseln jede Menge Histamin enthalten, also jene Substanz, die der Körper bei einer allergischen Reaktion im Übermaß produziert. Wie geht das zusammen, wollten wir von der Vitalstoffberaterin wissen? Gerade wegen ihres Histamingehalts habe die Brennnessel einen positiven Einfluss auf allergische Reaktionen: „Sie gibt dadurch dem Organismus die Möglichkeit, die Entzündung und das Histamin zu reduzieren“, erklärt Uschi Strohmeier. Zudem sei die Brennnessel alkalisch, also entsäuernd, und damit entgiftend.

Auch grünes Blattgemüse mit seinen Carotinoiden und weiteren sekundären Pflanzenstoffen, die den Symptomen der Allergie entgegenwirken, könne den Speiseplan zur Pollenflugzeit bereichern. „Histaminhaltige Lebensmittel sollten auf der anderen Seite während eines Allergieschubs tabu sein, da sie die Symptome verschlimmern. Dazu gehören etwa Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Auberginen, reife Bananen, Ananas, Schokolade, Parmesan, Rotwein oder geräuchertes Fleisch“, zählt Uschi Strohmeier auf. Zudem würden sich bei etlichen Pollenallergikern Kreuzallergien ausbilden... Wer etwa auf Birkenpollen reagiert, müsse dann auf Stein- und Kernobst (wie Äpfel, Pflaumen oder Kirschen), manchmal auch Erdnüsse und Soja, verzichten. Wer allergisch gegen Gräserpollen sei, so die Ernährungsfachfrau, solle Getreideprodukte und Hülsenfrüchte meiden und Kräuterpollen-Beifuss-Allergiker, müssten oftmals bei Karotten, Sellerie, Koriander, Kamille, Paprika, Tomaten, Kiwi, Petersilie oder Knoblauch aufpassen. Auf Krusten- und Weichteiltiere wie Garnelen oder Tintenfische sollten Hausstaub-Allergiker verzichten. In diesem Sinne... Essen Sie sich gesund!

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www.theater-apo.de

Bildnachweis: Susanna Khoury

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