Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier sensibilisiert die St. Albert-Kinder für gesunde Lebensmittel und Getränke

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 9/2015)

Genuss ohne Reue: Die Kinder von St. Albert wurden für ihre Aufmerksamkeit mit gesunden Obst-Smoothies belohnt.Ist die Verpackung kindgerecht gestaltet, greifen die Kleinen auch gerne bei gesunden Lebensmitteln zu.

Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in Zusammenarbeit mit Kollegen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund.

Im Rahmen ihrer aktuellen Studie wiesen sie den klassischen Marketingplaceboeffekt nach.

Uschi Strohmeier, Expertin für Ernährung aus der Theater-Apotheke in Würzburg, setzt auf keine lustigen Comicfiguren, sondern auf Wissen und Achtsamkeit von Anfang an.

Im Rahmen eines vom Kinderkulturmagazin Leporellino und der Bayernwerk AG geförderten Aktionstages im Kinderhaus St. Albert in der Lindleinsmühle betrieb sie Basisarbeit.

Anhand der Ernährungspyramide des Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (aid) brachte sie den Kleinen näher, welche Lebensmittel in Massen, welche in Maßen und welche wiederum selten verzehrt werden sollten.

Sie vermittelte aber nicht nur das „kleine ABC der alltäglichen Ernährung“, sondern räumte auch gleich mit einer sich hartnäckig haltenden Fehlinformation auf.

Fünf Mahlzeiten am Tag? Für gesunde Menschen gilt das nicht.

„Gesunde Ernährung zeichnet allgemein aus, dass man nur dreimal täglich isst und die Zwischenmahlzeiten weglässt“, erklärte die Fachfrau.

Von Süßigkeiten zwischendurch, auch in Form von Getränken, rät sie ebenso ab wie von mit Süßstoff versetzten Produkten.

„Allein der süße Geschmack löst die Insulinproduktion im Körper aus. Deshalb gilt, lieber Wasser trinken, etwa 2,5 Liter pro Tag.“

Wichtig sei zudem, nur etwa 60 Gramm Fett am Tag zu sich zu nehmen. „Man muss seine Lebensmittel hinterfragen“, so die Ernährungsberaterin.

Was ist im Aufschnitt? Was im Leberkäse? Muss es wirklich Sahne zum Erdbeerkuchen sein? Auch zu viel Brot bekomme uns nicht.

„Nicht nur Zucker und Fett machen krank. Man weiß inzwischen, dass das auch für Weizen gilt.“

Ohne ausreichend Bewegung geht es für die Expertin übrigens auch nicht. Ihre Faustregel: Etwa 30 bis 45 Minuten strammes Laufen pro Tag. Das entspricht etwa 10.000 Schritten.

„Das reicht aus, um die Fettverbrennung anzukurbeln.“ Um sich gesund zu ernähren brauche es keine Nahrungsergänzung, keine zusätzlichen Hormone oder Eiweißprodukte, so ihr Fazit.

„Man braucht lediglich die Achtsamkeit des eigenen Ichs. Doch genau das geht in der hektischen Zeit verloren.“ Aus diesem Grund setzt sie auf frühzeitige Aufklärung.

Denn bei Kindern sei das anders. Sie hören noch intuitiv auf ihren Körper. „Sie fühlen, tasten und schmecken, was ihnen gut tut.“

Bildnachweis: S. Khoury /Nicole Oppelt

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