Das Kulturmagazin Leporello überrascht das Kinderhaus St. Albert mit Lesestoff

von nio (erschienen in Ausgabe 11/2021)

Vorlesen ist im Kinderhaus St. Albert eine Selbstverständlichkeit. Am Leporello-Überraschungstag durften die Jungen und Mädchen ausgiebig selbst stöbern.

„Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen. Nur Kinder können beim Lesen Wunder bewirken”, zitiert Leporello-Chefredakteurin Susanna Khoury die „Mutter“ aller Kinderbücher Autorin Astrid Lindgren. Wie Recht sie hat, wurde Mitte Dezember im Kinderhaus St. Albert eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Die gut 100 Jungen und Mädchen wurden mit ebenso vielen Kinderbüchern und noch ein paar mehr überrascht, die das Kulturmagazin Leporello mit Unterstützung des Hanser Verlages, des Verlages arsEdition, des Arena Verlages, des Verlages Biber & Butzmann, der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e. V. und Buchhändlerin Sabine Volk auf den Gabentisch legen konnte. Kultur – insbesondere Literatur – ist für das Team des Kulturmagazins ein „Lebensmittel“. Dieses Zubrot wurde durch verschiedenste Aktionen dem Kinderhaus in der Vergangenheit schon vielfach zuteil. So standen unter anderem Vorlesenachmittage oder Besuche in Theatern auf dem Programm. Auch ein Rückzugsort in Form eines Bauwagens, in dem man wunderbar in Büchern schmökern kann, hielt auf Initiative des kunstvoll Verlages Einzug in den Garten des Kinderhauses.

Das Netzwerk der Culture Connection, im Zuge derer Leporello auch immer wieder bekannte Persönlichkeiten ins Boot holt, wächst und gedeiht seit mehr als einem Jahrzehnt. Und am Ende ist es immer das Gleiche: leuchtende Kinderaugen strahlen einen an. Dieses Mal welche, die sich binnen Sekunden in die mitgebrachten Bilder- und Lesebücher vertieften, wie zum Beispiel die fünfjährige Esther. Auch zuhause habe sie „ganz viele Bücher“, berichtet das Mädchen stolz. Vor allem Mama würde ihr regelmäßig vorlesen. Ähnlich ist es bei ihrer gleichaltrigen Freundin Eilena, die ihre Augen ebenfalls kaum von ihrem ausgewählten Schatz abwenden kann. Für die beiden Mädchen gehören Bücher seit sie denken können dazu. Vor allem am Abend vor dem Einschlafen tauchen sie gerne in andere Welten ein. Schon jetzt freuen sich die Vorschulkinder von St. Albert auf ihren ersten Schultag und darauf, „endlich selbst lesen zu lernen“. Einige von ihnen, wie der sechsjährige Elias, können schon einige Buchstaben und auch Worte entziffern.

Erzieherin Kerstin Winter-Koch und ihrem Team ist die Freude über so viel Literaturbegeisterung anzusehen. Diese gehört in ihrer Einrichtung dazu. „Gerade Bilderbücher sind für unsere Kleinen immens wichtig“, sagt Winter-Koch. Viele kämen aus nicht-deutschsprachigen Familien oder schwierigen Verhältnissen, in denen oft die korrekte, deutsche Sprache zu kurz komme. Sie ist überzeugt: „Über Bilder und erste, einfache Geschichten bekommen Kinder einen spielerisch leichten Zugang zu Sprache und Literatur.“ Aus diesem Grund verfüge das Kinderhaus auch über eine eigene, kleine Bibliothek. Und in den anderen Räumen seien Bücher ebenso stets präsent. „Hat ein Kind Interesse an einem bestimmten Thema, schauen wir nach, ob wir dazu ein Buch finden und binden dieses in die Aufbereitung des Themas mit ein.“ Auch bei Projekten in der Gruppe sei das so. „Bücher sind fester Bestandteil eines ganzheitlichen Lernprozesses.“ Die Erzieherin wird nicht müde zu betonen, welch große Bedeutung Literatur für alle, nicht nur „ihre Kinder“ habe.
Bildnachweis: Nicole Oppelt

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