"Wenn uns bewusst wird, dass die Zeit, die wir uns für einen anderen Menschen nehmen, das Kostbarste ist, was wir verschenken können, haben wir den Sinn der Weihnacht verstanden", fasst Roswitha Bloch trefflich in Worte, worauf es in der nun anbrechenden Adventszeit ankommen. Eine herrlich zeitlose und beglückende Weise, Zeit mit jemandem zu verbringen, ist, ihr oder ihm Geschichten zu erzŠhlen oder vorzulesen und damit gemeinsam in andere Welten abzutauchen.
Der Würzburger Krimi-Autor Günter Huth hat sich über viele Jahre besonders an Weihnachten die Zeit genommen, seinen Kindern seine selbst erfundenen und aufgeschriebenen Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Nun sind 14 seiner "Weihnachtsgeschichtli" im Würzburger Echter Verlag erschienen. Die Mischung aus nachdenklichen, heiteren und kuriosen Geschichten eignet sich zum Vorlesen in der Familie wie zum Selberlesen, gerade, wenn es drau§en mal wieder so richtig kalt und ungemütlich ist und uns eine Erwärmung von innen ganz besonders gut tut. Aber nicht nur das versprechen die liebevoll formulierten Texte, die die Natur in Gestalt von sprechenden Tieren oder verschneiten Waldlandschaften immer wieder mit einbeziehen. In vielen seiner Texte spielen kleine oder größere Weihnachtswunder eine zentrale Rolle.
Einfühlsam lösen sie den Spannungsbogen auf und zaubern kleinen wie großen Zuhörern ein befreiendes, entspannendes Lächeln ins Gesicht. In angespannten Zeiten wie diesen, tut dies besonders gut und es zeigt, um mit Franz Kafkas Worten zu sprechen: "Es gibt unendlich viel Hoffnung". Wer niemanden zum Vorlesen hat, muss nicht traurig sein: Jedem Buch liegt eine CD bei, auf der Radiofrau Monique Marten die Geschichten mit gro§er Empathie vorliest.
Günter Huth: Meine Weihnachtsgeschichtli. Auch von Monique Marten auf beiliegender CD gesprochen, 112 Seiten, Echter Verlag 2021, 19.90 Euro