Siegfried Anzinger ist mit 140 Arbeiten bis 13. Oktober zu Gast in Künzelsau

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 3/2019)

Einen zentralen Überblick über das Schaffen von Siegfried Anzinger gibt die Schau „Blick zurück und nach vorn“ im ­Museum Würth in Künzelsau mit etwa 140 Werken.Einer der ganz Großen der jetzigen Kunstszene, aber in Deutschland im Gegensatz zu seinem Geburtsland Österreich noch weniger populär, ist derzeit im Museum Würth in Künzelsau zu Gast mit seinen Werken.

Siegfried Anzinger, als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie tätig, in Köln lebend und arbeitend, Documenta- und Biennale-Teilnehmer. Einen zentralen Überblick über sein Schaffen gibt nun die Schau mit etwa 140 Werken unter dem Titel „Blick zurück und nach vorn“. Seine Bilder sind meist großformatig, in kräftigen Farben gehalten, mit starken emotionalen Gesten und gegenständlichen Tendenzen; oft werden sie in die Nähe zu den „Jungen Wilden“ gerückt. Doch das reduziert ihren eigentlichen schöpferischen Impuls.

Anzinger hat in unterschiedlichen Stilen und Materialien gearbeitet bei seinen Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen, hat Tiere, Heilige, Madonnen, wilde Männer und Frauen und neuerdings auch Cowboys, Indianer und Comicfiguren Bild werden lassen und dabei sich leiten lassen von seinem Humor, seinem Sinn für Absurdes, hat ironische Zitate aus der Kunstgeschichte einfließen lassen und zeigt immer wieder den Spaß an der Provokation. Titel wie „Mondgeher“ oder „Sie nannten ihn Hund“ deuten auf einen solchen Hintergrund hin.

Früher waren seine Bilder bunter, heute verwendet er ausschließlich Leimfarbe, was einen samtig matten Eindruck und eher zurückhaltende Wirkung hervorruft. „Schwarze Wand, gelber Indianer“ ist eines seiner neueren Gemälde. Die Plastiken entstanden nach skizzenhaft rohen Vorlagen in Terrakotta, manche, wie die „Berlinerin“, wurden später zu großformatigen Bronzen. Bis 13.10.

Bildnachweis: © Museum Würth

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