Museum für Franken zeigt Wanderausstellung des Bezirks Unterfranken

von bu (erschienen in Ausgabe 11/2019)

Das Museum für Franken macht deutlich, dass Mobilität und Migration seit Jahrhunderten prägende Elemente unserer Gesellschaft sind.Auf der Suche nach Arbeit, Freiheit oder Sicherheit, aus wirtschaftlicher Not, aus Liebe oder Neugier, im Dienste des Glaubens, des Handels oder der Wissenschaft - zu allen Zeiten verließen Menschen aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat. Unterfranken als bedeutende Handels-, Kultur-, Universitäts-, Industrie- und Grenzregion hatte in der Vergangenheit einen hohen Grad an Wanderbewegungen zu verzeichnen – und einen besonders deutlichen Zugewinn an kulturellen Einflüssen und inspirierendem Austausch.

Die Ausstellung des Bezirks Unterfranken „Wohin – woher?“ zeigt vom 5. Dezember bis 22. März im Museum für Franken in Würzburg anhand einer Wanderausstellung beispielhaft Geschichten aus unterschiedlichen Epochen und macht deutlich, dass Mobilität und Migration seit Jahrhunderten prägende Elemente unserer Gesellschaft sind. Waren es im 7. Jahrhundert iroschottische Wandermönche, die sich in Unterfranken niederließen, gab es nach der Reformationszeit protestantische Glaubensflüchtlinge, welche die Entwicklung zahlreicher Gemeinden prägten. Im 18. und 19. Jahrhundert brachen immer wieder Menschen auf, um ihr Glück in anderen Ländern zu finden. In den Wirren des Zweiten Weltkrieges verloren viele Menschen ihr Zuhause und mussten gezwungenermaßen umsiedeln. ArbeitsmigrantInnen, die in den Jahren des Wirtschaftswunders nach Deutschland kamen, unterstützten den wirtschaftlichen Aufschwung. Heute gestalten Zugezogene aus vielen verschiedenen Nationen unsere Gesellschaft mit.

Die Ausstellung nutzt originale Exponate, mediale Inszenierungen und emotionale Begegnungen mit der eigenen Vergangenheit, um Gründe, Mechanismen und Auswirkungen von Migration zu visualisieren. Sie macht klar, dass Migration Teil der Geschichte ist. An verschiedenen Mitmachstationen lassen sich unter anderem ein- und ausgewanderte Wörter entdecken, Flaggen erraten.

18 Thementafeln werfen mit allgemeinen Tendenzen sowie individuellen Geschichten aus Unterfranken ein vielfältiges Schlaglicht auf Zu- und Abwanderung und die jeweiligen Hintergründe. Dazu konnten unterschiedliche ExpertInnen gewonnen werden, die Einblick in ihre Arbeit und ihre Projekte geben.

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Zur Ausstellung erscheint eine 48seitige Broschüre.

www.bezirk-unterfranken.de

Bildnachweis: Simon Hörnig, Bezirk Unterfranken, Museum für Franken

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