Andrea Brandl leitet seit 1. Januar 2016 die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt

von Petra Jendryssek (erschienen in Ausgabe 2/2016)

Nach dem Wechsel Dr. Erich Schneiders als Gründungsdirektor des Fränkischen Landesmuseums auf die Festung Marienberg in Würzburg (wir berichteten) hat Andrea Brandl zum Beginn der Jahres die Leitung der Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt übernommen.Nahtlos sind die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt nach dem Weggang ihres bisherigen Leiters Dr. Erich Schneider in das neue Ausstellungsjahr gestartet.

Bereits Mitte Dezember hat Oberbürgermeister Sebastian Remelé die Nachfolge auf den Weg gebracht.

Seit 1. Januar ist die Kunsthistorikerin Andrea Brandl M.A. die neue Leiterin der Museen und Galerien der Stadt.

1963 in Oberfranken geboren, hat sie in Würzburg Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Philosophie und Romanistik studiert und 1989 ihr Studium mit dem Magister Artium abgeschlossen. Bereits ein Jahr später ging sie in Schweinfurt an Bord der Museumsszene und entwickelte die Städtischen Sammlungen inhaltlich wie konzeptionell zusammen mit Dr. Erich Schneider weiter.

Besonders die Dauerpräsentation „Wegmarken“ in der Kunsthalle trägt ihre Handschrift. Darüber hinaus hat sie in den vergangenen 25 Jahren rund 80 Ausstellungen kuratiert.

Von dieser Erfahrung profitieren die Besucher der Kunsthalle 2016 in Form eines vielseitigen Ausstellungsprogrammes.

Noch bis 13. März ist in der Großen Halle die Triennale Schweinfurt für zeitgenössischen Kunst III unter dem Motto „Gott und die Welt“ zu sehen.

Die Videoinstallation „true fiction“ in der Galerie2 - ein Beteiligungsprojekt mit Schweinfurter Jugendlichen und den Medienkünstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich - ist bis 1. Mai zu betrachten.

Hierfür haben die beiden Künstlerinnen seit 2006 Hosentaschenfilme „von der Straße“ gesammelt und daraus ein digitales Handyfilmarchiv aufgebaut. Ihr besonderes Interesse gilt den „No Story Videos“, die nebenbei entstanden für den Moment gemacht sind und die sie zu raumgreifenden Videoinstallationen verarbeiten.

Auf diese Weise entsteht ein faszinierendes Zeitdokument als gesellschaftliches Spiegelbild.

Am 31. Januar jährte sich der Todestag von Friedrich Rückert zum 150. Mal. Die Literaturausstellung „Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788 - 1866) - Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“ steht vom 8. April bis 10. Juli im Zentrum des Interesses in der Großen Halle.

Holmeads „Drei Mädchen“ (1971) aus der Sammlung Joseph Hierling.Sie lässt Leben und Werk des zu Schweinfurt geborenen Dichters und Orientalisten Revue passieren, der mit den 1814 erschienenen „Geharnischten Sonetten“ schnell zum „Shooting Star“ in der Szene der Lyrik der Befreiungskriege avancierte.

Anhand von Manuskripten, Büchern, Bildern und Lebenszeugnissen wird neben seinem dichterischen Schaffen natürlich auch sein wissenschaftliches Wirken an den Universitäten Erlangen (1826-1841) und Berlin (1841-1848) dargestellt.

Jüngere zeitgenössische Kunst präsentiert die Kunsthalle mit Christofer Kochs´ „Resonanzboden“ (29. April bis 23. Oktober im Untergeschoss) und der Malerin Prof. Bettina von Haaren („Waldwasen durchlöchert“) vom 14. Oktober bis 12. März 2017 in der Großen Halle.

„Kunst geht fremd und macht schön“ lautet das fränkische Ausstellungskonzept, das mit 10 Orten, 10 Exponaten und 10 Geschichten vom 26. Juli bis 6. November in die sechste Runde geht.

Mit „Holmead“ (1889 - 1975) steht ein Wanderer zwischen zwei Welten vom 5. August bis 18. September in der Großen Halle im Focus.

Arbeiten von Heiko Hermann vom „Kollektiv Herzogstraße“ - ein Schüler des SPUR-Künstlers Heimrad Prem - sind vom 11. November bis 23. April 2017 im Untergeschloss zu sehen.

Bildnachweis: Katharina Winterhalter, Joseph Hierling

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