VKU feiert 100 Jahre Kunst mit Präsentationen im Spitäle und an öffentlichen Plätzen

von Petra Jendryssek (erschienen in Ausgabe 5/2019)

„100 Jahre VKU – 100 Jahre Kunst“ lautet das Motto für 2019. Vom 18. Mai bis 30. Juni findet im Spitäle am Zeller Berg die große Jubiläumsausstellung statt, die viele Erinnerungen wach werden lässt, aber auch den Bogen in die lebendige Gegenwart spannt. Hier ein Blick in die Ausstellung von Hilde Würtheim und Antje Vega im vergangenen Jahr.Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer Mitglieder zu verbessern, hatte sich die 1919, kurz nach Ende des ersten Weltkrieges, gegründete Vereinigung unterfränkischer Künstler und unterfränkischer Kunsthandwerker (Vukuk) zum Ziel gesetzt. Einige ihrer prominentesten Vertreter waren Ernst Ludwig Kirchner, Josef Oppenheimer Max Slevogt und Gertraud Rostosky.

Nach der Auflösung der Vereinigung 1933, als der Aufbau einer Reichskulturkammer als alleiniger berufsständischer Vertretung aller Kulturschaffenden eine Beendigung zur Folge hatte, knüpfte man im Mai 1946 jedoch an die alte Vereinigung an, die künftig unter verkürztem Namen, Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU), das gesamte geistige Leben in Würzburg fördern und Würzburg wieder zu kultureller Bedeutung verhelfen wollte. Nach dem Bezug der in Stand gesetzten Ruine der ehemaligen Spitalskirche zu den 14 Nothelfern an der Zeller Straße, heute bekannt als „Spitäle“, ist es der VKU in der Tat gelungen, durch unzählige Ausstellungen, Konzerte, Diskussionsforen und andere interdisziplinäre Aktivitäten das Kulturleben in Würzburg entscheidend mitzuprägen.

Zum 100jährigen Bestehen will man nun den Blick zurück werfen, gleichzeitig aber einen schillernden Bogen in die Gegenwart schlagen, um künstlerische Positionen heute und vor allem die Vielfält und Lebendigkeit der regionalen Kunstszene deutlich zu machen. Vier unterschiedliche Ausstellungen leisten hierzu einen Beitrag. Die große Jubiläumsausstellung zum 100. Geburtstag findet vom 18. Mai bis 30. Juni im Spitäle selbst als sechswöchige Präsentation im ständigen Wechsel statt. Der Bogen spannt sich hierbei von Malerei, Grafik und Kleinplastik aus früheren Zeiten bis hin zu den vielfältigen Arbeiten jetziger Mitglieder. Die großformatige Projektion „100 Jahre - 100 Bilder“ in der Apsis des Spitäles soll 100 Jahre Kunstgeschichte erlebbar machen.

Darüber hinaus lädt die VKU zu einem inspirierenden Kunstspaziergang durch die Stadt ein. Von Mai bis Oktober reihen sich Skulpturen unterschiedlichster Materialien von 16 Künstlern der VKU an der Leonhard-Frank-Promenade, von der Alten Mainbrücke bis zur Friedensbrücke, auf. Am 26. Mai ab 11 Uhr kann man hier an der Promenade zudem den Klängen von Matthias Ernst auf der Klarinette lauschen.

Mit der Eröffnung der Kulturtage im Weingut Juliusspital am 17. Mai um 18 Uhr wird der dortige Park bis Oktober zur zauberhaften Kulisse für Plastiken, Objekte, Skulpturen und Installationen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Am 28. Juli findet am 20 Uhr hier auch ein sommerliches Wandelkonzert statt.
„Kunst im Wind“ lautet schließlich das Motto der letzten Jubiläumsausstellung, die vom 7. Juni bis 21. Juli vom Spitäle bis zum Juliusspital 25 großformatige Fahnen, gestaltet von VKU-Künstler/innen, zeigt.

Bildnachweis: Heide Eggermann, VKU

Anzeigen