Über 170 Komponistinnen
und Komponisten, Autorinnen
und Autoren sowie
Bildende Künstlerinnen und
Künstler haben mittels Stipendium
elf Monate in diesem Haus
verbracht.
Darunter finden sich die spätere Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Ernst von Siemens Förderpreisträger Márton Illés und der 2012 für den Turner Preis nominierte bildende Künstler Luke Fowler.
Das alleine wäre Grund genug zu feiern, aber es gibt auch noch einen anderen: Das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg wird in diesem Jahr fünfzehn Jahre „jung“. Die Künstlerstipendien werden von einem eigens berufenen Kuratorium vergeben wie ein Preis und umfassen eine monatliche Zahlung gegen das „Bekenntnis zum Aufenthaltsort Bamberg“.
Das Künstlerhaus, eine Einrichtung des Freistaates Bayern, verfolgt mit Spannung die Karrieren seiner Alumni und holt regelmäßig Stipendiaten der letzten Jahre zurück, um Veranstaltungen zu planen.
So ist Bamberg längst Station in zahlreichen Lebensläufen geworden. Der Idee Bernd Goldmanns, Gründungsdirektor des Künstlerhauses, 1998 die Großplastiken Fernando Boteros nach Bamberg zu holen, war eine Verknüpfung des Namens in der Öffentlichkeit mit großer Kunst zu verdanken.
Heute liegt der Fokus der Institution wesentlich auf den Verdiensten der Stipendiaten selbst.
Mit der Ausstellung „Gesehen
werden: Stipendiaten“ hält das
Künstlerhaus vom 9. Oktober
bis 4. November Rückschau auf
zahlreiche Begegnungen und
gibt den Blick auf diejenigen frei,
um die es in der Villa geht: die
Ausgezeichneten.
Nora-Eugenie Gomringer, Direktorin des Internationalen Künstlerhauses seit 2010, hat den Fotografen Tobias Bohm aus Berlin gebeten, die Stipendiaten in und um die Villa Concordia zu portraitieren.
Seine Fotografien zeigen Literaten, Musiker und bildende Künstler aus Portugal, Island, der Schweiz und Deutschland in ihrer Wahlheimat auf Zeit: dem Künstlerhaus in Bamberg. Durch seine Gäste ist die Institution mit der ganzen Welt verbunden.
Ein großes Netzwerk ist innerhalb von 15 Jahren entstanden, das sich in jährlich rund 90 Veranstaltungen, Projekten und Publikationen zeigt.
Die Villa, ein Wohnort für zwölf Stipendiaten mit Familien, offizielle Dienststelle des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und gleichzeitig Laboratorium der Künste, wird 15, ist weltoffen und im Oktober für die Besucher mit einem Blick auf Vergangenheit und Zukunft geöffnet.
INFO: www.villa-concordia.de