Vonderau Museum spürt der Geschichte der Fuldaer Fayence-Manufaktur nach

von Petra Jendryssek (erschienen in Ausgabe 3/2015)

„Made in FD“ überblickt die knapp 20jährige Geschichte einer bedeutenden Manufaktur.Vor gerade einmal 250 Jahren ging mit der Fuldaer Fayence-Manufaktur (1740- 1759) eine der bedeutendsten, wenn auch eine der kleinsten Manufakturen zugrunde.

Das Vonderau Museum in Fulda hat es sich zum Ziel gesetzt, deren Geschichte weiter zu erforschen.

Einen maßgeblichen Beitrag dazu leistet die aktuelle Ausstellung „Made in FD“, die noch bis 31. Mai die Geschichte der Manufaktur und ihren Stellenwert nachzeichnet.

Ergebnis der Schau ist eine neue Monographie zur Fabrikgeschichte und ein detaillierter Katalog der Produkte.

Die Ausstellung ist damit ein Versuch, eine wichtige Forschungslücke zu schließen, zumal die Fuldaer Manufaktur in Bezug auf die Technologie der Fayencebemalung, insbesondere in ihren Anfängen unter den damaligen deutschen Manufakturen an der Spitze der Entwicklung stand.

Die Ausstellung berücksichtigt vier Schwerpunkte: Zum einen wirft sie einen Blick auf das Stift Fulda und den Abt Amand von Buseck, den Gründer der Manufaktur. Von der Geschichte und Technologie der Fayence berichten naturwissenschaftliche Untersuchungen.

Die Entwicklung der Manufaktur ist vor allem, mit zwei Namen verknüpft: Unter Adam Friedrich von Löwenfink, dem berühmten Schmelzmaler aus Meißen, gelangte die Fabrik zu hoher künstlerischer Blüte und bot vielen damals bedeutenden Künstlern Aufnahme oder auch einmalige Entwicklungsmöglichkeiten.

Einen neuen Aufschwung erlebte die Manufaktur, als Anfang 1751 - von Löwenfinck hatte 1744 die Fabrik verlassen - Georg Friedrich Hess mit seinem Sohn Ignaz aus Höchst zurückgekehrt war und alsbald praktisch die technische Leitung übernahm.

Die Situation änderte sich 1756 mit dem Tod ihres Gründers, Fürstbischof Amand von Buseck, und dem bald folgenden Ausbruch des Siebenjährigen Krieges.

Hess zog sein Angebot, die Fabrik zu pachten 1759 zurück, was letztlich die Einstellung des Betriebes im Folgejahr nach sich zog.

INFO:
Vonderau Museum
Jesuitenplatz 2,
36037 Fulda
Tel.: 0661.1023210
E-Mail: museum@fulda.de
www.museum-fulda.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Bildnachweis: Vonderau Museum

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