Galerie “Kunst im Erbachshof” in Eisingen sucht nach neuen alten Verbindungen

von Petra Jendryssek

Die zwei überlebensgroßen roten plakativen Männchen sind nicht zu übersehen. Eilenden Schrittes steuern sie auf einen mehrgeschossigen zurückgesetzten Bau zu. Mal Altersheim, mal Hotel, mal Restaurierungsstätte - die Geschichte des Erbachshofes am Ortseingang von Eisingen war wechselhaft. Mit dem Verkauf an das St. Brunowerk wird das Gebäude und sein dahinter liegender wunderschöner Park nun wieder öffentlich zugänglich. Entscheidenden Anteil daran haben Elke Ungerbühler-Havelka und ihr Mann Motron A. Havelka, die sich mit der Eröffnung ihrer Galerie “Kunst im Erbachshof” vor wenigen Wochen einen Traum erfüllt haben.

Dialoge anstoßen

Die hellen, dem Park zugewandten Atelier- und Galerieräume nehmen ihre farbintensiven Bilder und im Zusammenspiel mit der Natur erfühlten und geformten Skulpturen wie selbstverständlich auf. Der Wunsch, über die Verbindung von Natur und Kunst einen Zugang zu etwas Unsichtbarem zu finden und diesen auch anderen Menschen erfahrbar zu machen, hat das Künstlerpaar in die Öffentlichkeit treten lassen. Mit ihren Arbeiten möchten sie Kunst zurück zur Natur führen, da sie der Meinung sind, es sei Zeit für einen anderen Zugang zur Kunst und zur Natur. Hierbei soll der Betrachter eine nicht unwesentliche Rolle spielen, denn er kann Teil des Schöpfungsprozesses werden, um einen Dialog anzustoßen, der über die Beschäftigung mit der Kunst und Natur zur eigenen Person vordringen lässt.

Der 10 000 Quadratmeter große Garten mit altem Brunnen, nostalgischem Gartenhaus, Weiher, Baumhaus, kleinem Bauerngarten und großer Apfelbaumwiese soll in diesen Schöpfungsprozess miteinbezogen werden: Hier wird im Dialog mit den jeweiligen Standortqualitäten ein Skulpturengarten entstehen, der aus der Natur herauswächst. Vom 17. Mai bis 16. Juni besteht erste Gelegenheit im Rahmen der Ausstellung “Kunst zurück zur Natur” Kontakt aufzunehmen. Das Jahr über werden weitere Aktionen und Workshops, Kunstpicknicks und Performances folgen, die alle in den Dreiklang münden sollen: Beobachten - Wahrnehmen - Erleben. Ein wahrlich spannendes Projekt.

INFO:
Die Galerie ist Mo bis Sa von 10 - 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Park lädt rund um die Uhr zu einem Besuch.

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