Im Gespräch mit dem Würzburger Kulturförderpreisträger Maneis Arbab

von Reiner Jünger (erschienen in Ausgabe 6/2015)

Maneis Arbabs aktuelles Projekt beleuchtet die Unterschiede zwischen zwei Kulturen: Okzident und Orient. In diesen Bildern fängt er virtuos den mystischen Zauber des Orients ein.Wir sitzen uns gegenüber in dem minimalistisch möblierten Wohnraum, in dem Maneis Arbab lebt und arbeitet.

An den Wänden hängen zahlreiche beeindruckende Bilder - umgeben von der Aura einer fernen Kultur -, die in der jüngsten Zeit entstanden sind.

Das Ambiente lässt erahnen, dass der Inhaber der Wohnung konzentriert und fleißig arbeitet. Maneis erzählt ruhig und konzentriert, wie sich seine Weltsicht durch seine Flucht aus dem Iran und sein fünf Jahre dauerndes Asylverfahren in Deutschland erweitert hat.

Mit 49 Jahren, als etablierter Künstler, hatte er sich entschlossen, sein Land, seine Kultur, Familie und Freunde zu verlassen, weil er unter der Zensur nicht frei und unabhängig arbeiten konnte und um seine Sicherheit fürchten musste.

Als Humanist habe er sich stets gegen Unterdrückung und Unfreiheit gewendet.

Die Hoffnungen, die er als Student im Widerstand gegen das diktatorische Schahregime hegte, haben sich nicht erfüllt. Die Mullahs haben ein Regime des Schreckens errichtet.

Als Künstler sei sein Kampf schon immer der gegen Unwissenheit und für eine humanere Welt gewesen, im Iran und auch in Deutschland, wo er sich seit 2009 diesem Ziel mit ganz verschiedenen Kunstprojekten als Regisseur, Maler, Illustrator, Grafiker und Karikaturist widme.

Wichtige Stationen seines Kunstlebens waren gleich 2010 das Mainfrankentheater und wenig später die Frankenwarte mit zwei großen Ausstellungen, sowie die BBK-Galerie mit seinem Film “Utopia” zum Flüchtlingsprojekt “Große Freiheit Nr. 100”.

Maneis´ aktuelles Projekt beleuchtet die Unterschiede zwischen zwei Kulturen: Okzident und Orient.

In diesen Bildern fängt er virtuos den mystischen Zauber des Orients ein und zeigt uns den Menschen als tanzenden Funken im Kosmos.

Die schwebende Leichtigkeit und die tonale Farbigkeit, die sich wie Musik über den Bildraum ausbreitet, machen diese Bilder zu etwas Besonderem.

Durch den Kulturförderpreis der Stadt Würzburg fühle Maneis sich sehr geehrt. Die Auszeichnung zeige ihm, dass die Stadt ihm und seiner Kunst Aufmerksamkeit schenke.

Er brauche diese Aufmerksamkeit für sein weiteres Schaffen.

Bildnachweis: Reiner Jünger

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