Oskar Koller im Freilandmuseum Bad Windsheim

von ur (erschienen in Ausgabe 09/2020)

In Oskar Kollers Werk tauchen neben unzähligen, farbversprühenden Blumenbildern auch immer wieder farblich reduziertere, aber nicht minder beeindruckende Baumbilder auf. Die Ausstellung zeigt vier Großformate.
Wer sie einmal gesehen hat, kann sich ihrer Wirkung kaum entziehen: Die Aquarelle des gebürtigen Erlangers Oskar Koller brennen sich ein ins Farbgedächtnis. Viele kennen seine Blumenbilder, seine Bilder von griechischen Inseln, seine orientalischen Ansichten, die in ihrer Reduziertheit und Konzentration auf das Wesentliche stets aufs Neue überwältigen. Ein entscheidender Grund hierfür mag sein virtuoses Zusammenspiel von Farbe und Form sein, aus dem eine tiefe Verbeugung vor der Natur spricht.
 
Freude an der Farbe

Kaum ein zeitgenössischer Maler zeigt die Freude an der Farbe so evident wie Oskar Koller (1925-2004), der am 16. Oktober 95 Jahre alt geworden wäre. Mit wenigen Pinselstrichen entstehen Blumen in Vasen, Bäume in Architektur-Durchblicken oder bunt gekleidete Menschen auf orientalischen Plätzen. Dem Weiß des Malgrundes kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: Die Aussparung wird zur eigenständigen Form. „Mit der Zeit fand ich eine eigene Handschrift. Ich erkannte, je präziser und klarer ich meine gestalterischen Mittel einsetzte, desto stärker wurden meine Bilder. Trotzdem ist jedes neue Bild für mich eine Herausforderung zur künstlerischen Weiterentwicklung. Dies war für mich ein Weg in kleinen Schritten. Je mehr ich die malerischen Mittel beherrschte, desto freier und kühner konnte ich mich ausdrücken, was nicht zuletzt die Früchte des Alters sichtbar machen“, beschrieb der Mittelfranke seine künstlerische Entwicklung.

Anlässlich des Geburtstages zeigt nun das Fränkische Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim in enger Zusammenarbeit mit der Oskar-Koller-Stiftung Erlangen unter dem Vorsitz von Manfred Hopfengärtner vom 19. September bis 13. Dezember im Obergeschoss der Betzmannsdorfer Scheune mit 40 Werken eine besondere Auswahl des international renommierten Künstlers. Der Schwerpunkt liegt auf Kollers großformatigen, farbintensiven Acrylbildern.

Die Erwartungen der Oskar-Koller-Liebhaber werden selbstverständlich auch erfüllt – so sind etliche seiner Aquarelle und Lithografien zu sehen, Blumenbilder, Bäume und auch fränkische Ansichten.
 
Stiftung gegründet

Seit 1959 arbeitete Koller als freischaffender Künstler, zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland haben sein internationales Renommee begründet. Im Jahr 2002 gründete Oskar Koller schließlich eine Stiftung, damit sein Lebenswerk erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Einen unglaublichen Schatz von rund 3000 Bilder hat er an die Stiftung übergeben.

i
Die Ausstellung täglich von 9 bis 18 Uhr zu sehen, ab 25. Oktober gelten verkürzte Öffnungszeiten: 10.30 bis 16.30 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist im Museumseintritt enthalten.

Bildnachweis: Ute Rauschenbach

Anzeigen