Knauf-Museum Iphofen erzählt von besonderen Schuhwerken und bekannten Trägern

von sek (erschienen in Ausgabe 06/2020)

Gleich im Erdgeschoss befindet sich ein Laufsteg, auf dem man mit den Schuhen seiner Wahl modellike stolzieren und sich dabei noch beobachten kann.
Schuhe gehören zweifelsohne zu den beliebtesten Kleidungsstücken. Nicht selten verbinden sich besondere Geschichten mit ihnen.

Jenen hat der Leiter des Knauf-Museums in Iphofen, Markus Mergenthaler, nachgespürt. Seine Fundstücke und deren Historie sind der Kern der überaus informativen wie unterhaltsamen Ausstellung „Schuh-Stories“. Verlängert bis 8. November, können die Besucher mit Audioguide in der Hand auf drei Etagen rund 80 verschiedene Exponate bestaunen, die von 21 Leihgebern - Privatpersonen wie Museen - zusammengetragen worden sind und die individuelle Geschichten aus unterschiedlichen Zeiten und von diversen Orten erzählen, aber auch Blicke jenseits der westlichen Schuhkultur ermöglichen.

Zu ihren Trägern gehörten Berühmtheiten wie Pelé, Marilyn Monroe, Judy Garland, Michael Schuhmacher oder Boris Becker. Ein Drittel der Schuhe kommt von außerhalb Europas, was den Vergleich mit europäischen Gepflogenheiten und Moden überaus interessant macht. So sind beispielsweise die Mokassins zu sehen, die Karl May auf seiner Amerikareise 1908 erworben hatte. Kuriose Modelle prämiert der Crazy Shoe Award, der in Wien vergeben wird. Gewinnen konnte ihn beispielsweise das Modell „Audrey“ von Lisa Folgner Brumbauer, oben im Foto, das aus unter anderem gebrauchten Milchringen entstand.

Wer schon immer einmal lässig über den Laufsteg schlendern wollte, bekommt im Erdgeschoss nun mit einem Paar Schuhe aus einem größeren Fundus die Möglichkeit dazu und kann sich dabei selbst auf dem Bildschirm zusehen. In einem extra produzierten Video mit Schuhmachermeister Thorsten Gernert aus Iphofen erfährt man zudem, was einen guten Schuh ausmacht, wie dieser aufgebaut und zusammengesetzt wird. Für die Ausstellung selbst haben auch angehende Schuhdesigner aus Primasens ihrer Fantasie freien Lauf gelassen, um zu zeigen, was am Fuß alles möglich wäre.

Bildnachweis: Petra Jendryssek

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