Bis 23. September blickt Norbert Schmelz im Rathaus auf 20 Fotojahre zurück

von nio (erschienen in Ausgabe 09/2020)

Mit Norbert Schmelz‘ Retrospektive „#Quintessenz 20“ nimmt das Würzburger Rathaus wieder seine Ausstellungstätigkeit auf.
Wenn er auf die vergangenen Dekaden zurückblickt, leuchten seine Augen. Viel hat Norbert Schmelz in dieser Zeit gesehen und erlebt. Kurioses wechselte mit Spannendem, Eindrucksvolles mit Bewegendem. Manchmal waren es die kleinen, besonderen Momente, Formen oder Farben, die ihn beeindruckten, manchmal auch große Ereignisse, die ihm noch heute Gänsehaut bereiten. Auch Schicksale waren darunter, die ihn nachhaltig bewegten. „Das alles hat mich geprägt. Das macht mich aus. Nichts davon möchte ich missen. Es hat mich zum Wanderer zwischen den Welten gemacht“, sinniert er im Gespräch mit dem Kulturmagazin Leporello. In „#Quintessenz20“ lässt er derzeit im Oberen Foyer des Würzburger Rathauses 20 ereignisreiche Jahre „Schmelz Fotodesign“ Revue passieren.

Spannend ist allerdings nicht nur die Auswahl, sondern auch die dahintersteckende Technik. Denn der freischaffende Künstler hat den digitalen Wandel in der Fotografie hautnah miterlebt. „Analoge Fotografie, manuelle Filmentwicklung, die erste Digitalkamera, Roundshots, Fotodrucke auf unterschiedlichsten Materialien“, umreißt er die rasante Entwicklung. Vor 20 Jahren stand er noch selbst in der Dunkelkammer, fertigte Handabzüge. Heute setzt er bei seinen Aufnahmen und Postproduktionen modernste Techniken ein.

Den Fokus in seiner Jubiläumsausstellung setzt Norbert Schmelz gerade deshalb auf eine „fast vergessene, manuelle Fototechnik“, das sogenannte Polaroid Image Transfer Verfahren, das sich grundsätzlich vom Ablauf mit einer klassischen Sofortbildkamera unterscheidet. Das Negativ wird hierbei nach kurzer Zeit abgetrennt. Die Entwicklungsemulsion arbeitet weiter und kann auf andere Materialien, wie etwa Büttenpapier, übertragen werden. „Diese Technik hat mich schon immer fasziniert. Nicht nur, weil Sofortbilder einzigartig und damit Unikate sind. Sondern auch, weil diese Technik faszinierend Neues entstehen lässt. Es sind Fotografien mit einem besonderen Charakter.“ Auf der Suche nach dem Besonderen möchte er auch bleiben. Er denkt an Länder wie Kuba oder Mexiko und an deren einzigartigen Zauber. Solche Fotoreportagen sind Zukunftsmusik. Doch sie klingt so wunderschön.

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www.schmelz-fotodesign.de

Bildnachweis: Georg Wagenbrenner

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